Behindertensportverband fühlt sich vom DLV übergangen
Frechen (dpa) - Der Deutsche Behindertensportverband (DBS) fühlt sich in der Frage gemeinsamer Wettkämpfe von nicht behinderten und behinderten Sportlern vom Deutschen Leichtathletik-Verband übergangen.
„Wir hätten vom DLV erwartet, dass er uns an Beratungen über eine Regeländerung beteiligt und unsere Standpunkte in seine Meinungsbildung einbezieht“, sagte der für Leistungssport zuständige DBS-Vizepräsident, Karl Quade, in Köln. Quade und Leichtathletik-Präsident Clemens Prokop werden sich nach DLV-Angaben „zeitnah treffen“, um Lösungen zu suchen.
Der DLV sei zwar autonom in seinen Entscheidungen, die Spitzenverbände müssten sich aber bei so weitreichenden Fachfragen abstimmen „und nicht mit voreiligen Veröffentlichungen Frühstarts hervorrufen, mit denen andere Beteiligte benachteiligt werden“, wird Quade in einer Pressemitteilung zitiert. „Sportpolitische Alleingänge sind schädlich“, meinte er.
Der DLV strebt eine Regeländerung für Athleten mit einem Handicap an, die technische Hilfsmittel für ihren Wettkampf benötigen. Diese Sportler sollen künftig nicht mehr bei Wettbewerben mit Nichtbehinderten gemeinsam gewertet werden. „Es geht uns nicht um einen Ausschluss von behinderten Athleten, sondern um eine klare Trennung in der Wertung“, hatte DLV-Präsident Prokop klargestellt.