Durchbruch: Erstmals Dopingsperre durch Bio-Pass
Monaco (dpa) - Die Dopingfahnder des Leichtathletik-Weltverbandes IAAF feiern einen historischen Durchbruch: Der portugiesische Langstreckenläufer Helder Ornelas ist als erster Athlet aufgrund von Unstimmigkeiten in seinem Biologischen Pass für vier Jahre gesperrt worden, teilte die IAAF mit.
Dopingsperren aufgrund abnormer Werte im Athletenpass sind vom Weltverband bisher noch nie verhängt worden. Der 38 Jahre alte Ornelas lief bei den Olympischen Spielen in Sydney die 5000 Meter und bestritt 2008 in Peking den olympischen Marathon.
Die IAAF gab die verbotene Substanz nicht bekannt. Basis für den Beweis des Dopingverstoßes sei eine Serie von Bluttests gewesen, die im Rahmen des Athleten-Biopass-Programms zwischen Dezember 2009 und November 2010 bei Ornelas vorgenommen wurden.
Das Blutprofil des Portugiesen sei dann im Mai 2011 „anormal“ gewesen, teilte die IAAF weiter mit. Experten seien bei weiteren Untersuchungen zu dem Schluss gekommen, dass nur eine verbotene Substanz oder eine verbotene Methode der Grund für die Abweichungen in Ornelas' Blutprofil gewesen sein können.
„Jene, die in der Gemeinschaft der Athleten betrügen wollen, sollten gewarnt sein, dass der Biologische Pass nicht nur ein Konzept, sondern vielmehr eine effiziente Methode ist“, um Dopingsündern auf die Spur zu kommen, sagte IAAF-Präsident Lamine Diack in einer Pressemitteilung.
Der Biologische Pass erfasst und speichert die Blutwerte des Athleten über einen längeren Zeitraum. Durch ein individuelles Profil können Abweichungen sofort erkannt werden; sie zeigen den Einsatz eines verbotenen Mittels oder einer verbotenen Substanz an.