Enttäuschendes Comeback: Friedrich nur über 1,80 Meter

Rehlingen (dpa) - Für Hochspringerin Ariane Friedrich hat ihr Comeback nach neun Monaten Wettkampfpause mit einer Enttäuschung geendet. Die deutsche Rekordhalterin scheiterte beim Leichtathletik-Meeting in Rehlingen dreimal an 1,83 Meter.

Bei strömendem Regen musste sie sich mit ihrer Einstiegshöhe von 1,80 Meter zufriedengeben. „Ich sehe das entspannt. Heute war es wirklich Pech, aber das hat keine Aussagekraft über meinen Leistungstand“, sagte die 29-Jährige, die wie alle anderen Athleten auch unter den miserablen äußeren Bedingungen im Saarland litt. „Das Wetter ist für den Hochsprung katastrophal. Es war viel zu kalt und zu nass. So war es für mich nur ein hochwertiges Techniktraining“, meinte Friedrich.

Die WM-Dritte von 2009 muss sich in dieser Saison erst mühsam wieder in die Weltspitze zurückkämpfen. Nachdem sie erst im vergangenen Jahr ihr Comeback nach einem Achillessehnenriss gefeiert und infolge dessen bei den Olympischen Spielen in London das Finale verpasst hatte, kam im Herbst noch eine Schulteroperation hinzu. „Wir werden jetzt sehen, dass wir für den nächsten Wettkampf etwas Warmes finden“, sagte Friedrichs Trainer Günter Eisinger.

Kurz nach dem Hochsprung musste der Stabhochsprung der Männer wegen des Wetters sogar abgebrochen werden. Der Olympia- und EM-Zweite Björn Otto, der zu diesem Zeitpunkt mit 5,70 Metern in Führung lag, wurde zum Sieger vor seinem Nationalmannschafts-Kollegen Tobias Scherbarth (5,50) erklärt. Der Olympia-Dritte Raphael Holzdeppe war zuvor dreimal an den 5,50 Metern gescheitert.

Für die besten Ergebnisse bei schlechten Bedingungen sorgten Weitspringer Christian Reif und Speerwerferin Christina Obergföll. Die Silbermedaillen-Gewinnerin der Olympischen Spiele siegte mit 64,53 Metern vor der Europameisterin von 2010, Linda Stahl (62,44). Beide erfüllten damit die Qualifikationsnorm (62,00) für die Weltmeisterschaften im August in Moskau.

Ex-Europameister Reif reichte für seinen Sieg vor heimischem Publikum nur ein brauchbarer Versuch. Nachdem er viermal nacheinander übergetreten hatte, stellte der 28-Jährige mit einem letzten Sprung über 7,78 Meter ebenfalls noch einen Stadionrekord auf. „Ich war sehr nervös, weil ich in meinem Heimstadion unbedingt gewonnen wollte“, sagte der für den LC Rehlingen startende Athlet. „Aber es ist eine Stärke von mir, es im letzten Versuch nochmal zu schaffen. Ich bin froh, dass ich das heute wieder gezeigt habe.“