Erfolgreich in New York: Siege für Harting und Stahl

New York (dpa) - Müde und dennoch top: Diskus-Olympiasieger Robert Harting hat bei seinem ersten Diamond-League-Auftritt in New York auf Anhieb für Furore gesorgt.

Mit der Meeting-Rekordweite von 68,24 Meter verwies der dreimalige Weltmeister seinen polnischen Dauerrivalen Piotr Malachowski (65,45 Meter) klar auf den zweiten Platz - und das nach einer sehr knapp geplanten Anreise.

„Wenn man noch müde von der Reise ist, ist man gestresst, aber dieser Stress führt meiner Meinung nach auch dazu, dass man stark ist, weil der Körper nicht weiß, was passiert, und das gibt einem alles, was man braucht“, sagte der 29-jährige Berliner.

Der WM-Vierte Martin Wierig musste sich mit dem siebten Rang begnügen. Der Magdeburger, der in diesem Jahr schon 66,59 Meter geworfen hat, kam bei dem Meeting mit Blick auf die Skyline von Manhattan nur auf 62,13 Meter. Die bei 65 Metern liegende Norm des DLV für die Leichtathletik-EM in Zürich (12. bis 17. August) hat Wierig allerdings wie Harting längst erfüllt.

Speerwerferin Linda Stahl, Europameisterin von 2010, präsentierte sich im Icahn-Stadion wie Harting in herausragender Form: Mit 67,32 Metern verwies die Leverkusenerin die Australierin Kathryn Mitchell (66,08) auf den zweiten Platz und übertraf auch deren bisherige Jahresweltbestleistung von 66,83 Metern.

„Ich bin sehr zufrieden mit meiner persönlichen Bestleistung heute“, sagte Stahl. „Ich habe ein bisschen müde angefangen mit drei Wettbewerben in der letzten Woche, aber nach dem Warmmachen habe ich mich super gefühlt. Mein erster Wurf war eine Saisonbestleistung, und ich wusste, es war kein perfekter Wurf, also bin ich von da aus vorwärtsgegangen.“ Auch die Leverkusenerin Katharina Molitor übertraf ihre persönliche Saisonbestleistung und landete mit 61,67 Metern auf den fünften Platz.

Die ganz große Leichtathletik-Show lieferten zwei Hochspringer: Der siegreiche ukrainische Weltmeister Bogdan Bondarenko und der WM-Zweite Mutaz Essa Barshim überquerten als erste Springer seit 20 Jahren die Höhe von 2,42 Metern. Beide scheiterten erst an 2,46 Meter - deutlich zwar, aber den Topstars dieser Disziplin ist mehr denn je zuzutrauen, dass der 21 Jahre alte Weltrekord des Kubaners Javier Sotomayor (2,45) bald fällig sein könnte. Bondarenko gewann, weil er weniger Fehlversuche als der Olympia-Dritte aus Katar hatte.

Im Stabhochsprung scheiterte die Leverkusenerin Lisa Ryzih, die in diesem Jahr bereits 4,60 Meter gesprungen war, schon an der Einstiegshöhe von 4,25 Metern. Der Brasilianerin Fabiana Murer gelang mit 4,80 Metern eine Jahresweltbesthöhe.

Im 100-Meter-Sprint der Männer setzte sich der Jamaikaner Nesta Carter mit 10,09 Sekunden vor seinem Landsmann Yohan Blake (10,21) durch. Ihr Teamkollege Warren Weir erzielte über die doppelte Distanz in 19,82 Sekunden Jahresweltbestzeit.

Sprintstar Usain Bolt hatte sein ursprünglich für Mitte Juni geplantes Saisondebüt soeben wieder auf unbestimmte Zeit verschoben. Der Olympiasieger, Weltmeister und Weltrekordler hat seine Fußverletzung zwar überwunden, Trainingsrückstand zwang ihn aber zum Aufschub.