Geher Linke stößt in Weltklasse vor - López siegt
Zürich (dpa) - Bundestrainer Ronald Weigel wähnt die deutschen Geher nach dem fünften Rang von Christopher Linke bei der Leichtathletik-EM in Zürich wieder auf dem Weg zur internationalen Spitzenklasse.
„Das ist ein tolles Ergebnis. Christopher hat gezeigt, dass er nun zur direkten Weltspitze zählt“, sagte der frühere Weltmeister und Olympia-Zweite von 1988 über die Energieleistung seines Schützlings über 20 Kilometer. Der 25-Jährige vom SC Potsdam kam nach 1:21:00 Stunden ins Ziel. Seine Vereinskameraden Hagen Pohle und Nils Christoph Gloger belegten im Feld der 31 Starter die Ränge 15 und 27.
Neuer Europameister wurde auf der Strecke am Zürichsee der Spanier Miguel Angel López in 1:19:44 Stunden. Weltmeister Alexander Iwanow aus Russland wurde mit einer Sekunde Rückstand Zweiter. Lange Zeit konnte Linke in der Spitzengruppe mithalten, bis sich nach zwölf Kilometern ein Quartett um López absetzte. Für den 1,90 Meter großen Sportsoldaten ist Rang fünf die beste Platzierung seiner Karriere bei einer internationalen Meisterschaft.
„Für uns Geher ist es ein positives Signal und eine Motivation. Wir sind auf dem richtigen Weg“, meinte Weigel über das beste Abschneiden eines deutschen Gehers bei einer EM oder WM seit Melanie Seegers viertem Platz bei der Europameisterschaft 2010 in Barcelona.
Das große Ziel der Weigel-Jungs sind die Olympischen Spiele 2016 in Rio de Janeiro. Auch für Hagen Pohle, der bis Kilometer acht mit der Spitzengruppe mithalten konnte, danach konnte der 22-jährige ehemalige U18- und U20-Weltmeister das Tempo aber nicht mehr mitgehen und wurde 15. in 1:24:00 Stunden. Pohle musste nach einem Trainingsunfall fünf Monate pausieren, schaffte aber binnen drei Monaten doch noch die Norm für einen EM-Start.
„Wir haben fünf bis sechs junge Athleten, die sich für Rio 2016 qualifizieren könnten und noch für 2020 in Tokio infrage kommen“, sagte Weigel. „Deshalb werden wir jetzt einen Schritt nach dem anderen machen. Bei der EM sind wir schon mal weiter vorangekommen.“ Richtig ausgebremst wurde in Zürich nur Nils Gloger, der früh mit Magenproblemen zu kämpfen hatte und als Vorletzter in 1:29:44 Stunden ins Ziel gelangte.