Harting kritisiert DLV-Chef in der Doping-Debatte

Kienbaum (dpa) - Diskus-Olympiasieger Robert Harting hat in der aktuellen Doping-Debatte massive Kritik am Deutschen Leichtathletik-Verband und seinem Präsidenten Clemens Prokop geübt.

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„Es hat mich furchtbar erschüttert, wie unser Präsident Clemens Prokop da rhetorisch untergegangen ist. Vielleicht liegt es an seiner Kandidatur für das IAAF-Council. Aber ein Präsident muss für seine Sportler da sein“, sagte der 30-Jährige bei einer Pressekonferenz in Kienbaum.

Harting wirft dem DLV-Chef vor, die Anti-Doping-Politik des Weltverbandes IAAF nach den jüngsten Enthüllungen durch die ARD und die britische Zeitung „Sunday Times“ nicht deutlich genug kritisiert zu haben. Auch Prokops zurückhaltende Reaktion auf einen Video-Protest einiger deutscher Athleten um Harting und seine Freundin Julia Fischer habe ihn „riesig enttäuscht.“ „Solche Aussagen zeigen immer wieder, dass das alles Taktik ist. Er hätte ja auch mal Kritik an der IAAF üben können. Wenn es die Länder bzw. die Verbände nicht tun, wer soll es denn sonst machen?“, meinte Harting.