ISTAF mit guter Resonanz: Spitzengespräch im September
Berlin (dpa) - Das 72. Internationalen Stadionfest der Leichtathleten in Berlin hat mit über 53 000 Besuchern nicht nur eine gute Zuschauerresonanz, sondern auch eine starke TV-Quote gefunden.
Durchschnittlich 1,9 Millionen Menschen sahen die Übertragungen im ZDF, in Spitzenzeiten sogar 2,2 Millionen. Damit erreichte das größte deutsche Meeting einen Marktanteil von zwölf Prozent.
Große Aufmerksamkeit fand das erste Duell eines Olympiasiegers mit einem Paralympics-Sieger im Diskusring. Dabei hatte sich Robert Harting mit seinem querschnittsgelähmten Freund Sebastian Dietz duelliert. Trotz grandioser Siegerweite von 69,02 Metern verlor Harting gegen den Behindertensportler, weil er nur einmal seinen Durchschnittswert der zurückliegenden fünf Wettkämpfe übertraf, Dietz aber zweimal.
Für Ende September ist nun eine Spitzengespräch zwischen den Präsidenten des Deutschen Behindertensport-Verbandes, Friedhelm Julius Beucher, und dem Chef des Deutschen Leichtathletik-Verbandes, Clemens Prokop, geplant. Dabei soll über eine Vergleichbarkeit der Leistungen zwischen behinderten und nichtbehinderten Sportlern gesprochen werden.
So soll künftig beispielsweise auch ein Vergleich des Paralympics-Sieger Markus Rehm aus Leverkusen mit den besten nichtbehinderten Weitspringern Deutschlands möglich werden. „Ich wäre der Letzte, der dagegen ist. Aber es muss auch gewährleistet werden, dass - so makaber das klingen mag - der behinderte Sportler aufgrund der technischen Hilfsmittel keinen Vorteil gegenüber den nichtbehinderten Sportlern hat“, meinte ISTAF-Sieger Christian Reif. Rehm hatte im Juli beim Gewinn der Behinderten-WM in Lyon mit 7,95 Meter einen Weitsprung-Weltrekord in seiner Schadensklasse aufgestellt.