Jamaikas Sprinter überragen bei Millrose Games
New York (dpa) - Auch ohne Superstar Usain Bolt haben Jamaikas Sprinter Amerikas Assen zu Beginn der Leichtathletik-Hallensaison eine Lehrstunde erteilt. Bei den 104. Millrose Games im New Yorker Madison Square Garden sorgten Läufer aus Jamaika für drei der fünf Weltjahresbestleistungen.
Nesta Carter und Veronica Campbell-Brown gewannen die 60 Meter in 6,52 beziehungsweise 7,11 Sekunden. Hallenweltmeisterin Campbell-Brown distanzierte die US-Amerikanerin Lauryn Williams (7,22) deutlich, Carter setzte sich in persönlicher Bestzeit gegen Michael Rodgers (USA/6,56) durch. Über 60 Meter Hürden siegte die 35-jährige Vonette Dixon in 8,00 Sekunden vor US-Girl Dannielle Carruthers (8,03) und machte den jamaikanischen Durchmarsch perfekt.
Die Brasilianerin Fabiana Murer überquerte im Stabhochsprung 4,74 Meter. Damit verbesserte sie die bisherige Bestmarke der Leverkusener Vizeeuropameisterin Silke Spiegelburg um neun Zentimeter.
Ein Coup gelang Ryan Whiting beim Kugelstoßen. Der 24-jährige Amerikaner stieß mit 21,31 Meter so weit wie bislang noch keiner in diesem Jahr. Whiting distanzierte in Christian Cantwell (21,14), Reese Hoffa (20,52) und Adam Nelson, der ohne gültigen Versuch blieb, die vergangenen drei Weltmeister. „Es ist unglaublich, ich habe diesen Dreien zehn Jahre lang zugeschaut und sie bewundert - jetzt habe ich sie geschlagen. Wahnsinn“, sagte Whiting.
Auch auf der sogenannten Wanamaker-Meile mussten sich die Hausherren mit Rang zwei zufriedengeben. Rekordsieger Bernard Lagat, der dieses Rennen zuletzt sechsmal nacheinander und insgesamt achtmal gewonnen hatte, war trotz großen Kampfes machtlos gegen den zweimaligen 1500-Meter-Hallenweltmeister Deresse Mekonnen. Der Äthiopier gewann in 3:58,58 Minuten vor Lagat (3:59,01).
„Ich habe mein Bestes gegeben, wollte gewinnen, aber Mekonnen ist ein Guter und ein schlaues Rennen gelaufen“, sagte Lagat. Mekonnen hatte eigentlich einen weiteren Sieg von Lagat im Hauptereignis des Abends erwartet. „Ich hatte sechs Monate keinen Wettkampf bestritten, weil ich krank war“, erklärte der Sieger.