Kilty: „One Night Wonder“ im Finale der Sprinter
Sopot (dpa) - Am Samstagabend, um 21.01 Uhr, da war er der schnellste Mann der Welt - aber vielleicht bleibt Hallen-Weltmeister Richard Kilty ja ein „One Night Wonder“ der vergessenen Sprinter.
Nach seinem sensationellen 60-Meter-Sieg in Sopot kriegte sich der Brite gar nicht mehr ein. „Ich bin fassungslos. Ich kann das einfach nicht glauben“, jubelte der 24-Jährige nach seinem Durchmarsch zum Sprint-Gold. Die 10 000 Zuschauer in der Ergo-Arena feierten den Überraschungssieger mit einem Beifallsorkan.
„Gestern haben mir die Leute noch gesagt: Sei froh, dass du überhaupt hier bist, da fühlte ich mich wie ein Außenseiter“, gestand Kilty. Doch dann steigerte er seine persönliche Bestzeit in jedem Rennen: Vorlauf 6,53 Sekunden, Halbfinale 6,52 - und 6,49 im knappsten 60-Meter-Finale in der Geschichte der Hallen-Weltmeisterschaften. Ganze 9 Hundertstelsekunden trennten die acht Protagonisten.
Und Kilty war der lachende Erste. „Niemand hatte mich doch als Favorit auf der Rechnung“, sagte der Mann aus Middlesbrough. „Dann habe ich denen mal gezeigt, dass sie alle falsch lagen.“ Mit knappen Foto-Finishs kennt sich Kilty übrigens aus: Bei den britischen Hallen-Meisterschaften fehlten ihm jüngst 4 Tausendstel-Sekunden zum zweitplatzierten Dwain Chambers.