Krantz geht nach 22 Monaten Pause WM-Norm

Erfurt (dpa) - Sabine Krantz kann für die Leichtathletik-WM im südkoreanischen Daegu planen. Die 30 Jahre alte Geherin aus Wattenscheid unterbot in Erfurt bei ihrem Start-Ziel-Sieg zum neunten Meisterschafts-Erfolg über 20 Kilometer in 1:31:08 Stunden die WM-Norm des DLV um 22 Sekunden.

Den Meistertitel bei den Männern eroberte der Berliner André Höhne in 1:23:23 Stunden. Er verfehlte damit zwar die WM-Norm, hat aber über 50 Kilometer die Qualifikation für Südkorea bereits in der Tasche.

Die Plätze zwei und drei gingen bei den Frauen an die Potsdamerinnen Melanie Seeger (1:37:24) und Christin Elß (1:41:25). Vor dem Potsdamer Duo landeten die Polin Agnieska Szwarnog und Ainhoa Pinedo Gonzales aus Spanien. Bei den Männern belegten der bereits für die WM qualifizierte Potsdamer Christopher Linke (1:24:58) und Maik Berger (1:25:49) die Plätze hinter Höhne.

„Dass Sabine Krantz nach ihrer Salmonellenvergiftung und Trainingspause die WM-Norm geschafft hat, war eine große Leistung“, sagte Verbandstrainer Ronald Weigel, der nunmehr mit einem Quartett für Daegu planen kann. „Die letzten sieben, acht Kilometer waren lange und hart“, stöhnte Krantz im Ziel, wo sie vom neun Monate alten Söhnchen Thomas und Ehemann Bastian empfangen wurde.

„Jetzt ist der Druck weg. Nun habe ich zweieinhalb Monate Zeit, um mich auf die WM vorbereiten zu können“, bemerkte die deutsche Rekordlerin (1:27:56). „Wegen der Babypause habe ich 22 Monate lang keinen Wettkampf über die 20 Kilometer absolviert. Das hat wehgetan. Ich denke, dass ich bis zur WM wieder ein Niveau unter 1:29 Stunden erreichen kann. Dann könnte ein Platz unter den ersten Acht bei den Weltmeisterschaften möglich werden“, betonte Krantz, deren langfristiges Ziel die Olympischen Spiele 2012 in London sind.