Kugelstoß-Ass Storl mit Jogginghose ins WM-Finale

Peking (dpa) - Titelverteidiger David Storl zog nicht einmal die Jogginghose in der Qualifikation der Kugelstoßer bei der Leichtathletik-WM in Peking aus.

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Mühelos übertrumpfte der Weltmeister von 2011 und 2013 vom SC DHfK Leipzig im ersten Versuch mit 21,26 Meter die geforderte Weite von 20,65 Meter und zog in das Finale der besten zwölf Werfer ein.

„Ich war mir meiner Sache recht sicher, ich habe in diesem Jahr noch keinen Versuch unter dieser Qualifikationsweite gemacht“, sagte Storl zufrieden. „Ich wollte hier nur einen Stoß machen und dann wieder zurück ins Hotel.“ Allerdings hat er die lange Trainingshose auch anbehalten, weil er Schmerzen im Knie verspürte. „Ich weiß nicht, ob es mich im Finale behindert, mal sehen“, meinte er gelassen.

Storls größter Rivale im Kampf um die WM-Goldmedaille, Joe Kovacs aus den USA, brauchte zwei Versuche zum Finaleinzug: Nach 20,28 Meter flog die Kugel auf 21,36 Meter. Der Amerikaner ist mit 22,56 Meter Weltjahresbester. Storl hatte in diesem Jahr mit 22,20 Meter erstmals in seiner Karriere die 22-Meter-Marke übertroffen.

Einen Tag zuvor hatte Christina Schwanitz (LV 90 Erzgebirge) den WM-Titel im Kugelstoßen gewonnen. „Die Chance auf zwei Goldmedaillen ist da, das gab es auch noch nicht“, sagte Storl. Bisher konnte noch nie ein Land bei Weltmeisterschaften zwei Kugelstoß-Titel holen.

Auch Storl allein hat die Chance, etwas Besonderes zu erreichen: Bisher gelang nur dem Schweizer Werner Günthör drei WM-Siege in Serie (1987/1991/1993). Der US-Amerikaner John Godina (USA) stand auch dreimal auf dem Siegerpodest (1995/1997/2001) ganz oben. Zwischen dem zweiten und dritten Erfolg legte er jedoch eine Titel-Pause bei der WM 1999 in Sevilla ein.