Nach Drama in Berlin Marathonläufer Pflieger findet Retter: „Haben es geschafft“

Berlin (dpa) - Schnell war der junge Mann mit dem lockigen Haar gefunden. Drei Tage nach seinem dramatischen Aus beim Berlin-Marathon war die Suche von Philipp Pflieger nach seinem Retter schnell erfolgreich.

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Via Facebook-Aufruf fand der 30-Jährige jenen Ersthelfer, der ihm am Sonntag nach seinem dritten Schwächeanfall womöglich vor einem schlimmen Sturz auf den Asphalt bewahrt hatte. „Es ist geschafft“, schrieb der Regensburger am Abend auf Facebook.

„Clemens und ich hatten vorhin Gelegenheit das erste Mal seit dem #BerlinMarathon zu sprechen und ich mich bei ihm für seine Hilfe zu bedanken. Dafür danke ich euch, denn was ihr da in Gang gebracht und unterstützt habt, war der helle Wahnsinn!“

Die Szene hatte sich am Sonntag zwischen Kilometer 39 und 40 auf der Leipziger Straße abgespielt. Olympia-Starter Pflieger sank an der Seitenbegrenzung auf die Knie und taumelte dann völlig entkräftet von der Straße. Ohne die schnelle Hilfe durch den Mann mit der Sporttasche wäre ein Sturz unvermeidlich gewesen. „Sein Gesicht ist mir noch ziemlich präsent, der hat das auch ganz unaufgeregt gemacht, aber in so einer Situation bist du vollkommen weg und mit deinem Leid völlig woanders“, sagte der Regensburger. „Da ist man zu rationalen Entscheidungen nicht mehr in der Lage.“

Seinen Aufruf hatte Pflieger zusammen mit einem Bildschirmfoto der Szene auch auf seiner Facebook-Seite und bei Instagram verbreitet. So fand er den couragierten Helfer. „Es tut mir leid, ich habe ja nicht mal danke gesagt“, schilderte der Marathonmann, der extra für die Suche einen E-Mail-Adresse eingerichtet hat: hellophilipp@jvm.de. Möglicherweise kommt der Mann aus dem Ausland.

„Ich bin ja nicht der Messi, aber was da gerade abgeht, das ist vollkommen verrückt! Der Link ist schon 4000 Mal geteilt worden“, sagte Pflieger. „Bei Twitter habe ich 1500 Follower, und Stand jetzt ist die Nachricht schon 549 Mal geteilt worden.“ Ständig riefen am Mittwoch Journalisten an, um Interviews zu machen. Dabei ist Pflieger nach der Anstrengung „seit gestern richtig krank“.