Mix aus Stars und Talenten: 67 DLV-Athleten zur WM

Frankfurt/Main (dpa) - Mit einigen Titelanwärtern wie Robert Harting und zahlreichen Talenten wie seinem jüngeren Bruder Christoph fliegen die deutschen Leichtathleten in der kommenden Woche zur WM.

Zum Meldeschluss am Dienstag berief der Leistungssport-Ausschuss des Verbandes insgesamt 67 Athleten in das stark verjüngte deutsche Aufgebot für die Weltmeisterschaften vom 10. bis 18. August in Moskau. „Wir sind überzeugt davon, dass auch diese junge Nationalmannschaft das Potenzial besitzt, sich mit einem guten Gesamtergebnis unter den großen Leichtathletik-Nationen der Welt zu behaupten“, sagte Cheftrainer Idriss Gonschinska.

Dass das endgültige Team deutlich größer ist als der vor zwei Wochen nominierte vorläufige Kader, hat zwei Gründe. Zum einen vertraut der DLV weiterhin namhaften Athleten wie Weitsprung- Europameister Sebastian Bayer oder Hammerwerfer Markus Esser, die zwar die A-Norm für die WM nicht erfüllt, ihre internationale Klasse in den vergangenen Jahren aber immer wieder unter Beweis gestellt haben. „Yeeees!!!“, twitterte Bayer unmittelbar nach der Bekanntgabe des Aufgebots. „Danke für das Vertrauen.“

Zum anderen treibt der DLV mit Blick auf die nächsten Olympischen Spiele 2016 in Rio de Janeiro die Verjüngung seiner Nationalmannschaft voran. Deshalb erhalten Talente wie die Weitsprung-Junioren-Europameisterin Malaika Mihambo oder Diskuswerfer Christoph Harting bereits in Moskau ihre Chance.

„Das Ziel dieser jungen Athleten ist es, sich unter den Bedingungen einer internationalen Meisterschaft zu behaupten und ihr individuelles Leistungspotenzial weiterzuentwickeln“, meinte Gonschinska. Unter dem Strich habe der Verband „mit perspektivischem Weitblick und hohem Anspruch nominiert“, wie es Sportdirektor Thomas Kurschilgen formulierte. „Im ersten Jahr nach den Olympischen Spielen in London steht auf dem Weg nach Rio die Neuformierung der Nationalmannschaft im Fokus unserer Überlegungen.“

Nach sieben Medaillen bei der WM 2011 in Daegu und achtmal Edelmetall bei den Olympischen Spielen vor einem Jahr fliegen die deutschen Athleten aber auch mit einigen Titel- oder zumindest Medaillenkandidaten nach Moskau. Diskuswerfer Harting will im Luschniki-Stadion sein drittes WM-Gold in Serie holen, Kugelstoßer David Storl seinen Titel von 2011 verteidigen. Bei den Frauen gehören Hammerwurf-Weltrekordlerin Betty Heidler und Speerwerferin Christina Obergföll zu den großen Favoritinnen in ihrer Disziplin.

Die ersten deutschen Athleten werden in der kommenden Woche bereits am Mittwoch in Moskau eintreffen. Vorher werden an diesem Freitag in Weinheim noch die letzten Plätze in den beiden Sprint-Staffeln vergeben. Bei den Männern machen Alexander Kosenkow, Matthias Lindner, Maximilian Kessler und Roy Schmidt noch zwei WM-Fahrer unter sich aus. Bei den Frauen hat Yasmin Kwadwo noch einen letzten Leistungs- und Gesundheitsnachweis zu erbringen.

Stabhochspringerin Martina Strutz, Diskuswerferin Anna Rüh und Sprinterin Anna-Lena Freese sind im Gegensatz zum vorläufigen Aufgebot vom 16. Juli nicht mehr dabei. Alle drei musste ihre WM-Teilnahme aus Verletzungsgründen absagen.