Reaktionen: Holzdeppe fordert lebenslange Sperre

Die Doping-Enthüllungen um die Sprintstars Tyson Gay und Asafa Powell haben weltweit Enttäuschung ausgelöst. Die dpa fasst die bisherigen Reaktionen zusammen:

Clemens Prokop (Präsident des Deutschen Leichtathletik-Verbandes):„Bei den schon länger unter Generalverdacht stehenden Sprintern werden diese positiven Tests für eine Verunsicherung in der Szene sorgen. (...) Die Doping-Tests scheinen besser zu sein.“

Lance Brauman (Trainer von Tyson Gay): „Es muss klar gesagt werden, dass wir die Nutzung von leistungssteigernden Mitteln nicht unterstützen, weder dazu anregen noch sie tolerieren. Egal, ob es absichtlich passiert ist oder nicht.“

Donovan Bailey (zweimaliger Olympiasieger, Kanada): „Es ist ein wahrhaft trauriger Tag für den Sport, den ich so respektiere, dessen Regeln ich befolgt und (in dem ich) bewiesen habe, dass man SAUBER Rekorde brechen und Meisterschaften gewinnen kann.“

Ato Boldon (ehemaliger Weltklasse-Sprinter, Trinidad und Tobago): „Zwei jamaikanische Olympia-Medaillengewinner positiv und Tysons News, dies ist ein brutaler Tag für unseren geliebten Sport.“

Darren Campbell (Staffel-Olympiasieger 2004, Großbritannien): „Wann wird es die lebenslange Strafe geben? Was muss noch passieren, bis es heißt 'Ok, genug ist genug'? Es ist lächerlich.“

Jonathan Edwards (Dreisprung-Olympiasieger 2000, Großbritannien): „Tyson und Asafa waren in meinen Augen immer zwei der guten Jungs, in jeder Hinsicht - sehr trauriger Tag.“

Raphael Holzdeppe (Olympia-Dritter 2012 im Stabhochsprung bei Twitter): „Tyson Gay gesteht Doping...eine Lebenslange Sperre sollte meiner Meinung nach hier verhängt werden!!“ (...) „Verrückter und zugleich trauriger Sonntag.“

Sabrina Mockenhaupt (vielfache deutsche Langstreckenmeisterin bei Twitter): „Kann nicht der gewinnen, der das meiste Talent hat, am besten trainiert, am besten geschlafen hat, usw....“

Nick Davies (Stellvertretender IAAF-Generalsekretär): „Die Glaubwürdigkeit unseres Anti-Doping-Programms und der Leichtathletik wird jedes Mal, wenn wir einen neuen Fall aufdecken, gestärkt, nicht geschwächt.“

Werner Franke (Anti-Doping-Experte und Molekular-Biologe): „Mich hat überrascht, dass es so lange gebraucht hat, um überhaupt etwas zu finden. Das hat aber damit zu tun, dass nach wie vor - was ich ja ständig moniere - die Dopingkontrollen in mehrfacher Weise unintelligent sind.“

Reinhard Sorgl (Anti-Doping-Experte und Pharmakologe): „Die Leichtathletik und der Radsport schenken sich von der Glaubwürdigkeit nichts. Für mich stehen in der Leichtathletik praktisch alle Disziplinen unter Verdacht. Solche Spitzenleistungen sind ohne Doping fast nicht möglich.“

Steffen Deibler (Weltjahresbester über 100 Meter Schmetterling und deutsche Medaillenhoffnung bei der Schwimm-WM): „Überrascht hat mich das nicht sonderlich, dass da wieder welche aufgelogen sind. (...) Dopingfälle, auch im Schwimmen, wie zuletzt Munoz oder Cielo, müssen härter geahndet werden. Cielo war positiv getestet und durfte die WM schwimmen, Munoz hat drei Dopingtests verpasst und schwimmt im gleichen Jahr die EM. Wenn das nicht härter geahndet wird, findet man immer was, um sich herauszureden. (...) Das System funktioniert nur, wenn auch bestraft wird. Ich, weiß dass ich niemals willentlich dopen werde.“

Henning Lambertz (Schwimm-Chefbundestrainer): „Das ist auch für mich absolut erschreckend, dass das in der geballten Masse und Klasse passiert. Sollte sich das bewahrheiten, dass sie großflächig gedopt haben, ist das für die Leichtathletik sicherlich ein Nackenschlag, aber auch für den Spitzensport insgesamt eine sehr unschöne Geschichte.“