Shitstorm gegen russische Weitspringerin Klischina
Moskau (dpa) - Nach der Erteilung einer Starterlaubnis durch den Leichtathletik-Weltverband IAAF ist die russische Weitspringerin Darja Klischina in ihrer Heimat heftig kritisiert worden.
In Kommentaren im Internet wurde die 25-Jährige etwa als „Verräterin“ beschimpft, weil anderen russischen Sportlern keine Erlaubnis erteilt worden war. Grund dafür ist der umfangreiche russische Dopingskandal. Klischina wies die Vorwürfe zurück. Sie habe die Erlaubnis erhalten, da sie in den USA trainiere - und damit nicht in einem russischen Einflussbereich, sagte die Hallen-Europameisterin von 2011 und 2013.
Unterstützung kam von Sportminister Witali Mutko. „Sie hat das Startrecht verdient und ist keine Verräterin“, sagte er. Der Kreml rief alle Seiten zur Mäßigung auf. Erst der Internationale Sportgerichtshof CAS entscheide endgültig über ein mögliches Olympia-Aus russischer Leichtathleten, sagte Sprecher Dmitri Peskow.
Stabhochspringerin Jelena Issinbajewa kritisierte das Urteil des IAAF, den meisten russischen Sportlern wegen des Dopingskandals keine Starterlaubnis für Rio zu erteilen. „Die Entscheidung ist nur heiße Luft - auch wenn sie sehr stinkt. Warten wir auf die Erklärung des Internationalen Sportgerichtshofs am 21. Juli, die allein entscheidend sein wird“, sagte die zweimalige Olympiasiegerin.