Superhürdensprint elektrisiert WM
Daegu (dpa) - Der Hürdensprint ist bei der Leichtathletik-WM in Daegu der Hit. Erstmals könnten die „Fantastischen Drei“ David Oliver, Dayron Robles und Liu Xiang in einem großen Finale um Gold kämpfen.
„Ein Fehler und du bist tot“, warnte Olympiasieger Robles. „Vielleicht braucht es einen Weltrekord, um hier zu gewinnen. Alles ist möglich.“ In den Vorläufen ließen die drei schnellsten Hürdensprinter der Welt nichts anbrennen. Ex-Weltrekordler Xiang gewann in 13,20 Sekunden, der Weltjahresbeste David Oliver (USA) in 13,27 Sekunden und Robles reichten 13,42 Sekunden und Platz zwei, um ins Halbfinale einzuziehen.
„Es ist okay. Ich hatte keine Probleme und genieße den Wettbewerb“, sagte Xiang, Weltmeister von 2007 und tragische Figur bei den Olympischen Spielen 2008 in Peking. Vor heimischer Kulisse musste er vor dem Hürden-Finale wegen einer Fußverletzung aufgeben, die ihn fast zwei Jahre lahmlegte.
„Das war wirklich gut. Es ging ganz leicht“, kommentierte der bullige US-Boy Oliver seine Vorlauf-Leistung. Mit 12,94 Sekunden ist er als schnellster Hürdensprinter in die WM gegangen. „Gold würde viel für mich bedeuten.“ Wenn Oliver, Robles und Xiang auch das Halbfinale erfolgreich überstehen, wird es das erste Aufeinandertreffen der „Fantastischen Drei“ in einem Finale bei WM und Olympischen Spielen geben. Bei der WM 2007 in Osaka kam das Trio zwar geschlossen ins Halbfinale - nicht aber in den Medaillenkampf.
Schlecht lief es für die drei Hürden-Stürmer 2009. Der Chinese Liu laborierte noch mit seiner Fußverletzung und der Peking-Dritte Oliver musste angeschlagen ebenfalls für die WM in Berlin absagen. Robles trat zwar an, gab aber im Halbfinale schmerzgeplagt auf und konnte nur zusehen, wie Ryan Brathwaite aus Barbados den Titel gewann.
In Südkorea scheiterte nun Brathwaite auch an einem Deutschen. Der Wattenscheider Willi Mathiszik war im ersten Vorlauf in 13,53 schneller als er und kam weiter - Braithwaite konnte seine Sachen packen. „Ich musste schon den Weltmeister schlagen, um weiterzukommen. Es war ein ganzes Stück Arbeit“, sagte der 27-jährige Rostocker. „Schließlich ist es der beste Hürdensprint-Wettbewerb, den es jemals bei einer WM gab.“ Auch der Leipziger Erik Balnuweit erreichte mit 13,57 Sekunden das Halbfinale. Ausgeschieden ist dagegen sein Vereinskollegen Alexander John, der in 13,68 Sekunden nur Rang sechs erreichte.