Topleistungen in New York: Rudisha ragt heraus

New York (dpa) - Kenias 800-Meter-Weltmeister David Rudisha hat bei seinem ersten Auftritt in Amerika gleich ein Ausrufezeichen gesetzt. Der 23-Jährige lief beim Diamond-League-Meeting im Icahn-Stadion von New York in sensationellen 1:41,74 Minuten zum Sieg.

Die Fans bejubelten eine von vier Weltjahresbestleistungen. „Ich habe mich großartig gefühlt und entschieden, ein bisschen aufs Gas zu drücken“, sagte Rudisha nach seinem Fabellauf, mit dem er seinen eigenen Weltrekord nur um 73/100 Sekunden verpasste. Schneller waren in der 800 Meter-Historie nur er selbst sowie die ehemaligen Weltrekordhalter Wilson Kipketer und Sebastian Coe. Nach 49,06 Sekunden ging Rudisha auf die Schlussrunde, nach weiteren 100 Metern scherte der Tempomacher aus - der Weg für den Dominator der doppelten Stadionrunde war frei.

Sanya Richards-Ross lief eine Woche nach ihrer 400-Meter-Weltjahresbestzeit in Eugene diesmal auf der halben Distanz in 22,09 Sekunden so schnell wie keine Frau in diesem Jahr. „Ich bin in der Form meines Lebens und ich will das Olympia-Ticket lösen - zunächst über die 400 Meter, und wenn es über die 200 Meter auch klappt, wäre das das Sahnehäubchen“, meinte die Staffelweltmeisterin- und Olympiasiegerin.

Im Speerwerfen sorgte die Südafrikanerin Sunette Viljoen für einen Paukenschlag. Im fünften Versuch überbot die WM-Dritte mit neuem Afrika-Rekord und Weltjahres-Bestleistung von 69,35 Metern die Saisonbestweite der bis dahin führenden Barbora Spotakova (68,72 Meter). Die tschechische Olympiasiegerin verbesserte sich in ihrem letzten Versuch zwar noch um einen Zentimeter, brachte den Sieg von Viljeon jedoch nicht in Gefahr. „Die Bedingungen waren heute brillant“, sagte die 28-Jährige.

Jubeln konnte auch Fabiana Murer. Die brasilianische Stabhochsprung-Weltmeisterin überquerte im zweiten Versuch die neue Weltjahresbestmarke von 4,77 Meter. Anschließend scheiterte sie dreimal an der persönlichen Bestleistung von 4,86 Meter. „Ich war ein bisschen müde“, meinte Murer. Hellwach waren indes Jamaikas Sprinter. Olympiasiegerin Shally-Ann Fraser-Pryce lief in 10,92 Sekunden über die 100 Meter Amerikas Elite davon. Tianna Madison (10,97) wurde Zweite, Weltmeisterin Carmelita Jeter abgeschlagen Dritte (11,05).

Weltmeister Yohan Blake gewann die 100 Meter in 9,90 Sekunden vor Keston Bledman aus Trinidad & Tobago (9,93) und dem Amerikaner Michael Rodgers (9,99). Gefeierter Star des B-Laufes war Tyson Gay. Fast ein Jahr nach seiner Verletzung bei den US-Meisterschaften und anschließender Hüftoperation gewann der zweitschnellste Mann der Welt (9,69) sein Comeback-Rennen trotz eines Gegenwindes von 1,5 Metern/Sekunde in 10,00 Sekunden.

„Es ist schön, wieder dabei zu sein. Ich war ziemlich nervös, bin zufrieden mit meiner Zeit und hatte keine Schmerzen“, sagte Gay. Der ehemalige Weltmeister will sich bei den US-Trials vom 21. Juni bis 1. Juli in Eugene über die 100 Meter für London qualifizieren. Auf die 200 Meter wird er aufgrund des Trainingsrückstandes verzichten.