„Übermenschliche“ Carolin Nytra: Tränen und Frust

Karlsruhe (dpa) - Der Weg zurück in die Weltklasse ist voller Hürden. Kaum jemand weiß das besser als Carolin Nytra. Die Hallen-Europameisterin aus Mannheim stürzte und stolperte den deutschen Leichtathletik-Meisterschaften in Karlsruhe schluchzend davon nach ihrem 2. Platz über 60 Meter Hürden.

Muskelfaserriss in der linken Wade, so lautete später die Diagnose. Ein böser Rückschlag für Nytra. Die Favoritin musste sich in 7,98 Sekunden der Leipzigerin Cindy Roleder (7,96) geschlagen geben. „Carolin hat beim Probestart einen Krampf in der linken Wade gespürt“, erklärte ihr Trainer Rüdiger Harksen. „Dieser hat sich im Rennen verdichtet, ab der zweiten, dritte Hürde, wo sie richtig Gas gegeben hat. Für mich ist es phänomenal, dass sie durchgelaufen ist, fast übermenschlich.“

Nytra hatte im vergangenen Jahr die Sommersaison wegen Rückenbeschwerden ausgelassen. Die 27-Jährige wollte im Hinblick auf Olympia in London kein Risiko eingehen, muss aber nun auch die Hallen-WM Mitte März in Istanbul abschreiben. Zwei, drei Wochen wird es nach Harksens Angaben dauern, bis die Verletzung überstanden ist.