US-Trials: Camarena-Williams siegt im Kugelstoßen

Eugene (dpa) - Jillian Camarena-Williams ist bei den US Olympic-Trials in Eugene/Oregon ihrer Favoritenrolle gerecht geworden und hat das Kugelstoßen gewonnen. Die Weltmeisterschafts-Dritte setzte sich mit 19,16 Meter klar vor Michelle Carter (18,57 Meter) und Tia Brooks (18,34) durch.

„Technisch war das heute kein gutes Beispiel. Aber ich bin so glücklich, dass ich durch bin und es nach London geschafft habe“, sagte Camarena-Williams, deren Saisonbestweite bei 19,82 Meter liegt. Mit ihrem Siegesstoß blieb sie vor 21097 Zuschauern zwei Zentimeter hinter den 19,18 Meter der Magdeburgerin Nadine Kleinert bei ihrem EM-Triumph in Helsinki.

Nach vier Disziplinen des Siebenkampfes führt Hyleas Fountain die Konkurrenz mit 3948 Punkten an. Die Olympia-Zweite von Peking hat ein gutes, aber keinesfalls uneinholbares Polster von 151 Punkten auf die Zweitplatzierte Sharon Day. Dennoch blickt Fountain bereits selbstbewusst Richtung Sommerspiele. „Ich will in London auf jeden Fall wieder aufs Podium. Ich war bereits dort und weiß, was man braucht, um dort wieder hinzukommen“, sagte sie.

In der Weitsprung-Qualifikation sorgte Hallen-Vizeweltmeisterin Janay DeLoach für Aufsehen, als sie bei der Weltjahresbestweite von 7,15 Meter landete. Allerdings war der Rückenwind mit 2,8 Metern/Sekunde etwas zu stark.

In den Vorläufen über die 200 Meter verzichteten der WM-Zweite Walter Dix und Justin Gatlin auf einen Start - und werden somit in London über diese Strecke nicht auf Olympiasieger und Weltrekordler Usain Bolt (Jamaika) treffen. Die beste Zeit erzielte Wallace Spearmon mit 20,17 Sekunden. Bei den Frauen liefen die Weltjahresbeste Sanya Richards-Ross (22,15) und die dreimalige Weltmeisterin Allyson Felix (22,30) souverän ins Finale.

Alles unter Kontrolle hatte Weltmeisterin Lashinda Demus über die 400 Meter Hürden. Die Kalifornierin war im Halbfinale in 54,41 Sekunden unangefochten eine Klasse für sich. Olympiasieger Angelo Taylor (48,77), Staffel-Weltmeister Bershawn Jackson (48,83) und 2009-Weltmeister Kerron Clement (49,04) deuteten in ihren Halbfinals über 400 Meter Hürden an, dass die drei London-Tickets auf dieser Strecke nur über sie gehen. „In den vergangenen Jahren habe ich mich immer qualifiziert, weil ich schneller war als die anderen, aber jetzt bin ich auch technisch gut“, betonte Taylor, der nach 2000 und 2008 zum dritten Mal Olympia-Gold anpeilt.

Auf der kurzen Hürdenstrecke kamen Weltmeister Jason Richardson und Hallen-Champion Aries Merritt ohne Mühe mit den besten Zeiten (jeweils 13,13 Sekunden) eine Runde weiter.