Zehnkämpfer Freimuth auf WM-Kurs - Behrenbruch Fünfter
Ratingen (dpa) - Youngster Kai Kazmirek staunte nicht schlecht, als zur Halbzeit der WM-Qualifikation im Zehnkampf die Nummer 1 für ihn aufleuchtete.
Mit 4388 Punkten düpierte der 22-Jährige von der LG Rhein-Wied am ersten Tag der Ausscheidung in Ratingen die nationale Konkurrenz um den Olympia-Sechsten Rico Freimuth und Europameister Pascal Behrenbruch. Kazmirek darf nun auf ein Ticket zu den Leichtathletik-Weltmeisterschaften vom 10. bis 18. August in Moskau hoffen. „Ich fühle mich super. Jetzt hoffe ich auf eine ruhige Nacht, dann geht es morgen weiter“, sagte Kazmirek.
Knapp hinter dem Außenseiter folgt der Hallenser Freimuth mit 4379 Zählern. Dritter ist sein Vereinskollege Norman Müller (4357), der seine persönliche Bestleistung im Hochsprung um neun Zentimeter auf 2,12 Meter steigerte. Europameister Behrenbruch ist mit 4221 Punkten nur Fünfter und muss sich am Sonntag strecken, um das drohende WM-Aus zu vermeiden.
Der favorisierte Freimuth erwischte einen glänzenden Auftakt. Trotz eines Stolperers kurz nach dem Start sprintete der Hallenser die 100 Meter in 10,36 Sekunden und stellte danach zufrieden fest: „Das war so, wie ich mir das vorgestellt hatte. Ich bin froh, dass ich so gut in den Wettkampf reingekommen bin.“
Bei dem Lauf blies der Rückenwind allerdings mit 5,4 Metern pro Sekunde so stark, dass sogar der Eingang des Wettkampfes in die offiziellen Ergebnislisten fraglich ist. „Wenn die Summe aus 100 Metern, Weitsprung und Hürdensprint über 6,0 liegt, ist der Wettbewerb nicht bestenlistenfähig“, erklärte DLV-Sportdirektor Thomas Kurschilgen. „Wir werden die WM-Nominierung aber auf jeden Fall auf Grundlage dieses Wettkampfes vornehmen“, kündigte er an.
Während Freimuth am ersten Tag keine Schwäche zeigte, blieb Behrenbruch im Weitsprung und Kugelstoßen hinter seinen Erwartungen zurück. Der 28-Jährige darf sich nun keinen Ausrutscher mehr leisten. „Ich werde kämpfen, schließlich geht es um Moskau“, meinte Behrenbruch.