Medaillen, Stars und Sicherheit: Kurzbahn-EM in Israel

Berlin (dpa) - An Israels Mittelmeerküste stellen sich 27 deutsche Spitzenschwimmer bei der Kurzbahn-Europameisterschaft einem letzten Leistungsvergleich vor dem so wichtigen Olympia-Jahr.

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Drei bis vier Medaillen sollen von Mittwoch bis Sonntag in Netanya rausspringen. Nach den jüngsten Anschlägen sind die Sicherheitsvorkehrungen gewohnt hoch, die Schwimmer vor Ort fühlen sich aber sicher.

Die wichtigsten Fakten zur Kurzbahn-EM:

DEUTSCHES TEAM:

Frauen (13): Lisa Höpink, Caroline Ruhnau (beide Essen), Dörte Baumert (Freiburg), Doris Eichhorn (Berlin), Vanessa Grimberg (Stuttgart), Franziska Hentke (Magdeburg), Marlene Hüther (Saarbrücken), Alina Jungklaus (Würzburg), Nina Kost (Heidelberg), Julia Leidgebel (Dortmund), Jenny Mensing (Wiesbaden), Juliane Reinhold (Leipzig), Alexandra Wenk (München)

Männer (14): Paul Biedermann, Marek Ulrich (beide Halle/Saale), Christian vom Lehn, Damian Wierling (beide Essen), Marius Kusch, Philipp Wolf (beide München), Dominik Franke (Ravensburg), Markus Gierke (Hannover), Jan-Philip Glania (Frankfurt), Philip Heintz (Heidelberg), Marco Koch (Darmstadt), Henning Mühlleitner (Schwäbisch Gmünd), Florian Wellbrock (Magdeburg), Andreas Wiesner (Mainz)

DEUTSCHE CHANCEN: Weltmeister Marco Koch (über 200 Meter Brust), Weltrekordler Paul Biedermann (200/400 Meter Freistil) und die WM-Vierte Franziska Hentke (200 Meter Schmetterling) sind erste Anwärter auf Edelmetall. Neben dem Eliteteam ist auch Lagenschwimmer Philip Heintz chancenreich. Ein festes Medaillenziel gibt der DSV seinen 27 Athleten nicht vor, laut Chefbundestrainer Henning Lambertz sollten „drei bis vier Medaillen“ herausspringen. Für diese Kurzbahn-EM wurde das Training kaum heruntergefahren, alles steht schon im Zeichen des Olympia-Jahres.

DEUTSCHE NEWCOMER: Ein Drittel des deutschen Teams gibt in Israel sein Debüt bei einer internationalen Meisterschaft. Die Jungen im Team sollen lernen, „reinschnuppern“ nennt Lambertz diesen DSV-Schul(ungs)ausflug. Hauptziel auch für sie: Die Zeit der deutschen Meisterschaften verbessern und eine Top-16-Platzierung.

STARS: Unter den 500 Athleten aus 48 Ländern sind einige bekannte Gesichter. Die Briten schicken ein starkes Team um Weltrekordler Adam Peaty, bei den Ungarn will neben Laslo Cseh Urgestein Daniel Gyurta Marco Koch EM-Gold über 200 Meter Brust streitig machen. Italiens Schwimm-Diva Federica Pellegrini ist immer ein Blickfang. Und dann ist da noch die ...

DIE EISERNE LADY: Katinka Hosszu ist wie immer im Wettkampfstress. Für elf Strecken hat Ungarns Ausnahmeschwimmerin gemeldet. Mehrere Vorläufe und Finals an einem Tag steckt Hosszu meist weg. Gerne postet sie in Sozialen Netzwerken Bilder von sich beim extensiven Krafttraining.

SICHERHEIT: Chefbundestrainer Henning Lambertz reiste mit einigen Bauschmerzen an, der DSV stellte seinen Schwimmern die Teilnahme frei. Vor Ort fühlen sich die Athleten sicher. „Die Sicherheitsstandards dort sind ganz gut und passieren kann überall etwas“, sagt etwa Weltmeister Marco Koch. Die Schwimm-Halle im Wingate Institut, einer Mischung aus Sport-Akademdie und Militärkomplex, ist eh gesondert gesichert. Zwar sind auch im deutschen Teamhotel Sicherheitskräfte mit Waffen postiert, das ist aber in Israel mit seiner Sicherheitslage eher Normalität.

OLYMPIA ÜBER ALLEM: Rio ist das Ziel, das über allem steht. Von daher hat diese Kurzbahn-EM nicht die Bedeutung früherer Jahre, als sich der DSV im Medaillenglanz sonnte, dann aber bei den wichtigeren Langbahn-Meisterschaften hinter die Konkurrenz zurückfiel.

PREISGELD: Europas Verband LEN zeigt sich großzügig. Ingesamt gibt es eine halbe Million Euro zu verdienen. 220 000 Euro gibt es für die zwölf besten Leistungen.