Audi gewinnt beim 24-Stunden-Rennen auf dem Nürburgring
Nürburg (dpa) - Der Jubel kannte keine Grenzen. Erneut wurde in einer Audi-Box und am Kommandostand gefeiert. Die Ingolstädter schafften ein ganz seltenes Kunststück im Automobilsport und gewannen mit Le Mans und dem Nürburgring zwei bedeutende 24-Stunden Rennen innerhalb von nur acht Tagen.
„Dieses Rennen war extrem hart. Dank meiner schnellen Kollegen, einem bis zum Schluss problemlos laufenden Auto und perfekter Teamarbeit an der Box konnten wir uns gegen die äußerst starke Konkurrenz behaupten“, sagte der frühere Formel-1-Fahrer Markus Winkelhock (Berglen-Steinach).
Zusammen mit Christopher Haase (Kulmbach), Christian Mamerow (Waltrop) und René Rast (Stolzenau) strahlte Winkelhock nach der Zieldurchfahrt. Vor 205 000 Zuschauern raste das Quartett in ihrem Audi R8 LMS ultra zu einem neuen Runden- (159) und Distanz-Rekord (4035,102 Kilometer). Die alte, von Porsche seit 2011 gehaltene Bestmarke lag bei 156 Runden und 3958,968 Kilometern. Erstmals in der Historie des legendären Langstrecken-Klassikers in der Eifel absolvierte dabei ein Team mehr als 4000 Kilometer. Vorjahressieger Mercedes-Benz musste sich in diesem Jahr mit den Plätzen zwei und drei zufrieden geben. Dafür sorgten Lance David Arnold/Jeroen Bleekemolen/Christian Menzel/Andreas Simonsen (Duisburg/Niederlande/Kelberg/Schweden) und Nico Bastian/Maro Engel/Christian Hohenadel/Michael Zehe (Frankfurt/München/Illingen/Flörsheim) in ihren AMG-Mercedes SLS-GT3. Die zu den Mitfavoriten zählenden, werksunterstützten Teams von Porsche, Aston Martin und BMW belegten die Positionen vier bis sechs. Haase und Winkelhock gehörten auch 2012 zum erfolgreichen Audi Sport Team Phoenix (Meuspath), das bei seinem „Heimspiel“ direkt vor der eigenen Haustür nach 2000 mit Porsche, 2003 (Opel) und 2012 (Audi) nun bereits zum vierten Mal gewann.
Eine hervorragende Leistung zeigte Stratosphärenspringer Felix Baumgartner bei seinem ersten 24-Stunden-Rennen. Gemeinsam mit den Le-Mans-Gewinner Frank Biela und Marco Werner sowie Nordschleifen-Spezialist Pierre Kaffer belegte der Österreicher in einem weiteren Audi R8 LMS ultra mit sechs Runden Rückstand den neunten Gesamtrang.
Das Rennen wurde in der Anfangsphase von etlichen, zum Teil sehr schweren Unfällen überschattet. Dabei erlitt ein Sportwart des veranstaltenden ADAC Nordrhein einen Beinbruch und musste zu einer Operation in ein Krankenhaus nach Adenau transportiert werden. Christian Schacht, der Generalsekretär des Deutschen Motor Sport Bundes (DMSB), kündigte wegen der zu Beginn teilweise „respekt- und rücksichtslosen Fahrweise einiger Teilnehmer“ Konsequenzen an. Auch DMSB-Präsident Hans-Joachim Stuck, der den Eifelmarathon dreimal gewinnen konnte, übte Kritik: „Da muss etwas in der Luft gelegen sein. So etwas habe ich noch nie erlebt.“