Dakar: Zitzewitz ab nach Hause - 2013 auf Angriff
Lima (dpa) - In Lima ging erstmal „die Luzi“ ab. Den dritten Platz bei der Rallye Dakar 2012 genossen Beifahrer Dirk von Zitzewitz und sein Pilot Giniel de Villiers fast wie einen Sieg.
„Es war ein saugeiles Gefühl“, sagte von Zitzewitz in einem Interview der Nachrichtenagentur dpa nach der Ehrung in der peruanischen Hauptstadt. Nicht mal 48 Stunden später wollte der Karlshofer dennoch schon wieder zurück in der Heimat sein: „Ich freu mich sogar auf die Kälte zu Hause. Es war so heiß hier die letzten Tage, ich bin froh, wenn ich hier raus bin.“
Doch bei aller Freude auf Schnee und Minus-Temperaturen war der Stolz über die Leistung im privat eingesetzten Toyota Hilux spürbar. „Es ist für uns, für Giniel und mich, ein ganz toller und wichtiger Erfolg“, betonte von Zitzewitz. Nicht nur, dass sie dem japanischen Autobauer seit 1985 den zweiten Podestplatz bei der härtesten Rallye der Welt bescherten. Sie kamen auch bei der vierten Auflage der Dakar in Südamerika zum dritten Mal aufs Podest - keinem anderen Duo gelang dies. „Es ist fast wie ein Sieg, kann man sagen. Denn mit einem Privatteam so weit nach vorne zu kommen und aufs Podium ist super schwierig und eigentlich fast unmöglich“, sagte der Karlshofer.
2009 feierten von Zitzewitz und Villiers den Gesamtsieg. Vor zwölf Monaten wurden sie Zweite. Beide Male traten sie in einem Race Touareg im Werksteam von VW an. „Der Sieg von 2009 ist natürlich so schnell nicht zu toppen. Aber der Erfolg diesmal, 2012, der dritte Platz mit Toyota kommt direkt danach“, stellte von Zitzewitz klar.
Lediglich Rekordgewinner Stéphane Peterhansel mit seinem zehnten Triumph und dessen spanischer Teamkollege Joan Roma waren diesmal schneller. Beide steuerten einen Mini des hessischen X-raid-Teams, das insgesamt acht Wagen in das Rennen über zigtausende Kilometer vom argentinischen Badeort Mar del Plata in die peruanische Hauptstadt geschickt hatte.
Nachdem von Zitzewitz und Villiers wenig Gelegenheit gehabt hatten, ihren Wagen zu testen, hatten sie sich auf Probleme bei der 33. Dakar eingestellt. „Stattdessen war überhaupt nichts. Das Auto ist so brav gelaufen, jeden Tag“, lobte der Co-Pilot den „Hilu“.
Gestartet waren sie im Jahr eins nach dem VW-Ausstieg mit dem Ziel, unter die Top Ten zu kommen. Platz fünf war als Maximal-Marge ausgegeben worden. Am Ende hatte das deutsch-südafrikanische Gespann rund eine Stunde Vorsprung auf Platz vier. „Ich bin unsagbar stolz auf die Jungs, aber auch auf Dirks und meine eigene Leistung. Ich denke, wir haben ein kleines Stückchen Geschichte geschrieben“, meinte Villiers und gab auch schon mal das nächste Ziel aus. „Wir wollen in Zukunft eine gewichtige Rolle bei der Rallye Dakar spielen.“
Im kommenden Jahr will ihm von Zitzewitz wieder den Weg zum Sieg weisen. „Unter Vorbehalt. Jetzt hoffen wir erstmal, dass Toyota Japan mit unserem Ergebnis zufrieden ist und in das Projekt einsteigt und uns mit unterstützt“, sagte er. „Wenn wir den Support von der Mutterfirma bekommen, dann haben wir gute Chancen, dieses Rennen zu gewinnen. Dann würden wir 2013 voll auf Angriff fahren.“