Von Zitzewitz: „Es war ein saugeiles Gefühl“

Lima (dpa) - Nach ihrer Fahrt auf das Podest hoffen Beifahrer Dirk von Zitzewitz und sein südafrikanischer Pilot Giniel de Villiers nun auf Toyota-Know-how direkt aus Japan.

Den dritten Platz bei der 33. Rallye Dakar im privat eingesetzten Toyota Hilux stuft der Navigator aus Karlshof in einem Interview der Nachrichtenagentur dpa direkt hinter dem Gesamterfolg 2009 ein. „Der Sieg von 2009 ist natürlich so schnell nicht zu toppen. Aber der Erfolg diesmal, 2012, der dritte Platz mit Toyota kommt direkt danach“, sagte von Zitzewitz. Beim Sieg vor drei Jahren und dem zweiten Platz vor zwölf Monaten war das Duo noch in einem Werks-Touareg von VW angetreten.

Wie war das Gefühl auf dem Podium?

von Zitzewitz: „Es war toll natürlich. Zum einen sind Giniel und ich beide total happy, was wir hier geschafft haben mit diesem Team. Zum anderen war es genauso toll, die Euphorie und Begeisterung von allen Jungs aus dem Team zu sehen. Alle sind super happy. Es war ein saugeiles Gefühl.“

Wie sehr haben Sie denn auf den letzten 29 Wertungskilometern noch gezittert, dass nichts mehr dazwischen kommt?

von Zitzewitz: „Also ehrlich gesagt, überhaupt nicht. Es hat sich alles gut angefühlt. Der 'Hilu' hat geschnurrt, wie er sollte. Wir waren absolut sicher, dass nichts passiert. Wir hatten überhaupt keine Bedenken. 2009, als es um den Sieg ging, war das schon ein bisschen anders. Wir waren (diesmal) super entspannt.“

Lag das daran, wie es in den 13 Tage zuvor schon gelaufen war?

von Zitzewitz: „Genau. Die ganze Dakar ist für uns vom Auto her so problemlos gelaufen, wesentlich besser, als wir es erwartet hatten. Wir kannten das Auto vorher nicht so gut. Wir haben nur wenig testen können. Wir hatten wirklich damit gerechnet, viele Probleme zu bekommen. Stattdessen war überhaupt nichts. Das Auto ist so brav gelaufen, jeden Tag. Das hat uns unheimlich sicher gemacht zum Ende hin.“

Welchen Stellenwert nimmt dieser dritte Platz in Ihrer Dakar-Vita ein?

von Zitzewitz: „Der Sieg von 2009 ist natürlich so schnell nicht zu toppen. Aber der Erfolg diesmal, 2012, der dritte Platz mit Toyota kommt direkt danach. Es ist für uns, für Giniel und mich, ein ganz toller und wichtiger Erfolg. Es ist fast wie ein Sieg, kann man sagen. Denn mit einem Privatteam so weit nach vorne zu kommen und aufs Podium ist super schwierig und eigentlich fast unmöglich. Dass wir das hinbekommen haben, ist eine tolle Leistung. Außerdem sind wir die einzigen, die es geschafft haben, in Südamerika dreimal aufs Podium zu kommen. Vor uns war Toyota nur einmal auf dem Podium, das war 1985 - alles Sachen, die Freude machen.“

Welches war die größte Herausforderung bei der diesjährigen Dakar?

von Zitzewitz: „Die letzten vier Tage, das waren die schwersten der Dakar. Und besonders die letzten beiden mit viel Sand und Dünen, das war eine ganz besondere Herausforderung für den Fahrer, die Technik und die Navigation. Am Ende kam noch mal ein richtiger Hammer, das hat der Dakar die richtige Würze gegeben.“

War da Ihr Job, das Navigieren, der Schlüssel zum Erfolg?

von Zitzewitz: „Ich denke, diesmal haben wir beide gleichermaßen Anteil am Erfolg. Die Navigation war bei der diesjährigen Dakar nicht so anspruchsvoll wie in den Jahren davor. Vielleicht liegt das daran, dass wir mehr Routine haben mittlerweile. Erst in den letzten drei Tagen war es etwas kritischer.“

Gehen Sie nun mit dem Ziel zu siegen nächstes Jahr an den Start?

von Zitzewitz: „Ja, schon - unter Vorbehalt. Jetzt hoffen wir erstmal, dass Toyota Japan mit unserem Ergebnis zufrieden ist und in das Projekt einsteigt und uns mit unterstützt. Wenn wir den Support von der Mutterfirma bekommen, dann haben wir gute Chancen, dieses Rennen zu gewinnen. Dann würden wir 2013 voll auf Angriff fahren. Aber wir brauchen halt mehr Know-how und Support aus Japan.“

Machen Sie nun noch ein paar Tage Urlaub in Südamerika?

von Zitzewitz: „Ich mache Urlaub zu Hause. Ich bin Dienstagnacht wieder zu Hause. Ich freu mich sogar auf die Kälte. Es war so heiß hier die letzten Tage, ich bin froh, wenn ich hier raus bin.“