Formel 1 Die Lehren aus dem Großen Preis von Bahrain
Sakhir (dpa) - Mit seinem Formel-1-Sieg in Bahrain wandelt Sebastian Vettel auf Michael Schumachers Spuren. Der Rekordchampion war vor 14 Jahren der bislang letzte Ferrari-Fahrer, der die beiden ersten Saisonrennen gewinnen konnte.
Der ereignisreiche Grand Prix in Sakhir hatte aber noch mehr Geschichten zu bieten.
SEBASTIAN VETTEL IST SCHON IN TITELFORM
In den ersten zwei Saisonrennen war der Ferrari-Pilot da, als sich die Chance bot. In Australien nutzte er die Strategie-Panne bei den Silberpfeilen und siegte vor Lewis Hamilton. In Bahrain bestrafte er zunächst die Schwäche von Mercedes in der Qualifikation und rettete dann mit einer höchst gewagten Reifentaktik den zweiten Erfolg ins Ziel. Dennoch treibt Vettel die Scuderia weiter vorwärts. „Es fehlt uns noch ein bisschen, es gibt noch viel Arbeit. Mercedes ist weiter der Favorit“, sagte der 30-Jährige.
LEWIS HAMILTON KANN AUFHOLJAGDEN
Der Titelverteidiger begeisterte in Bahrain mit einem brillanten Manöver, als er gleich drei Gegner auf einen Streich überholte. Hamilton hielt auch deshalb den Schaden gegenüber Vettel in Grenzen, wurde von Startplatz neun noch Dritter. „Das war das beste Resultat, das wir erreichen konnten“, sagte der Brite. Weitere Niederlagen gegen Vettel aber will der 33-Jährige in den kommenden Wochen vermeiden. „Wir haben ziemlich viele Punkte in den ersten beiden Rennen verloren. Ich hoffe, jetzt kommen bessere Tage für uns“, sagte Hamilton.
TORO ROSSO BLAMIERT MCLAREN
Der erstaunliche vierte Platz für Pierre Gasly gab Toro Rosso schon im zweiten Rennen mit dem neuen Motorenpartner Honda Grund für überschäumenden Jubel. Zugleich stand McLaren vor den Augen seiner wichtigen Geldgeber aus dem bahrainischen Königshaus blamiert da. Das britische Team hatte sich nach der Vorsaison wegen anhaltender Erfolglosigkeit von Honda getrennt. Nun schafften die Japaner mit ihrem neuen Partner-Team gleich im zweiten Rennen ein besseres Ergebnis als in den drei Jahren mit McLaren. „Pierre hat einen Riesenjob gemacht“, lobte Toro-Rosso-Teamchef Franz Tost den 22 Jahre alten Franzosen, der erst sein siebtes Formel-1-Rennen fuhr.
DIE FORMEL 1 KANN SPANNUNG UND SPEKTAKEL
Gewagte Überhol-Action, Taktik-Finessen, ein bis zur letzten Runde offenes Rennen und das Drama mit einem verletzten Ferrari-Mechaniker - der Grand Prix von Bahrain lieferte packende Vorabend-Unterhaltung. Nach dem Auftakt in Australien mit viel Leerlauf hatten Kritiker schon eine Langweiler-Saison befürchtet. Nun hoffen die Fans auf eine Fortsetzung der Krimi-Reihe, am besten schon am kommenden Wochenende in China.