DTM bringt US-Version der Tourenwagenserie auf den Weg

New York (dpa) - Die DTM exportiert ihr Regelwerk. Nachdem im Oktober eine Kooperation mit der japanischen Super GT beschlossen wurde, bahnt sich die Rennserie nun auch den Weg auf den wichtigen Markt der USA.

Das Ziel: Eine amerikanische Version des Deutschen Tourenwagen Masters.

Eine entsprechende Vereinbarung unterzeichneten der Chef von DTM-Rechteinhaber und -vermarkter ITR, Hans Werner Aufrecht, und NASCAR-Vizepräsident und Grand-Am-Gründer, James „Jim“ France, in New York.

Während die Japaner um Honda, Nissan und Toyota in der Super GT bereits von 2014 an die Regeln der DTM übernehmen, ist der frühestmögliche Start der neuen US-Serie 2015. Nach Angaben der ITR könnten Wettkämpfe dann im Rahmen der aus Grand-Am und der American Le Mans Series (ALMS) hervorgegangenen United SportsCar Racing stattfinden.

Geplant sind zunächst acht Sprintrennen über die klassische DTM-Distanz von 70 bis 75 Minuten. Nach dpa-Informationen sollen die Rennen unter anderem auf den legendären Rennstrecken in Daytona und Indianapolis, auf einem Stadtkurs in Long Beach sowie auf dem früheren Formel-1-Kurs in Watkins Glen und der aktuellen Formel-1-Strecke in Austin stattfinden.

Hersteller wie Cadillac, Lincoln oder Dodge müssen von den Plänen noch überzeugt werden. „Die nächsten Schritte in diesem Prozess werden weitere Diskussionen mit verschiedenen Automobilherstellern sein, deren Bekenntnis zu diesem Konzept essenziell sein wird, um eine nordamerikanische Serie im DTM-Stil Realität werden zu lassen“, sagte Grand-Am-Präsident Ed Bennett.

Während die Pläne für den US-Ableger noch verfeinert werden, beginnt für das Original die Saison schon in gut fünf Wochen. Bei den laufenden Tests in Barcelona haben Audi, BMW und Mercedes erstmals offiziell die Gelegenheit, sich mit den wahrscheinlichen Neuerungen für die kommende Meisterschaft vertraut zu machen. Auf der Agenda: Options-Reifen und das „Drag Reduction System“ (DRS).

Mit DRS können die Piloten ihren Heckflügel flach stellen und für einen bestimmten Zeitraum ihre Höchstgeschwindigkeit erhöhen - ähnlich wie in der Formel 1. „Es ist wirklich spürbar, dass man früher hoch schalten kann und der Top-Speed auf der Geraden höher ist“, sagte Titelverteidiger Bruno Spengler (BMW) nach dem ersten Testtag.

Auch die Reifen mit der weichen Mischung sollen schnellere Rundenzeiten erlauben, bauen aber auch relativ bald rapide ab. Offiziell ist Beides noch nicht beschlossen, aber dass etwa die neuen Pneus kommen, scheint sicher. In der Mitteilung zu den Tests heißt es: „Jeder Pilot wird am Rennwochenende nur einen Satz des Option Tire erhalten, den er während des Rennens einmal einsetzen muss.“ Ob und wie viele Boxenstopps dann zwingend sind, sei noch offen.