Weiter Wirbel um Webber: Porsche dementiert Wechsel

Shanghai (dpa) - Hauskrach, Verschwörungstheorien und Wechselgerüchte: Der Wirbel um Sebastian Vettels Stallrivalen Mark Webber nimmt kein Ende. Die angebliche Flucht des frustrierten Australiers von Red Bull zu Porsche nach Saisonende ist allerdings wohl noch längst nicht beschlossene Sache.

Entsprechende Medienberichte seien „faktisch falsch“, sagte Porsche-Sprecher Oliver Hilger der Nachrichtenagentur dpa.

Seit Wochen wird spekuliert, Webber werde aus der Formel 1 im kommenden Jahr ins ambitionierte Sportwagenprogramm des Autobauers aus Stuttgart-Zuffenhausen wechseln. Am Montag meldete „bild.de“, der Routinier habe bereits einen Dreijahresvertrag ausgehandelt. Webber habe nach dem Eklat von Malaysia, als ihm Vettel gegen die Teamorder noch den Sieg weggeschnappt hatte, und seiner Pannenserie in China seinen Abschied von Red Bull beschlossen.

Porsche betonte hingegen, vorerst mit seinem eigenen Stamm von zehn Fahrern für das neue Sportwagen-Projekt zu planen. Der Hersteller wird 2014 mit Werksautos unter anderem wieder beim prestigeträchtigen 24-Stunden-Rennen in Le Mans starten. Das Fahrerthema sei für Porsche derzeit „kein vordringliches“, erklärte Sprecher Hilger. Erst später im Jahr wolle der Autobauer entscheiden, ob noch Fahrer von außen verpflichtet werden.

Dementieren musste auch Red-Bull-Teamchef Christian Horner. Nach Webbers Horror-Wochenende in Shanghai war der Verdacht aufgekommen, der Rennstall habe das Rennen des Vettel-Kollegen sabotiert. „Das ist kompletter Blödsinn“, stellte Horner klar. „Vergessen Sie das Gerede von einer Verschwörung. Es geht nur darum, zwei Autos so weit vorn wie möglich ins Ziel zu bringen.“ Mit Blick auf den vom Pech verfolgten Teamkollegen von Sebastian Vettel meinte Horner: „Mark weiß genau, was passiert ist. Da gibt es keine Verschwörung.“

Webber hatte am Rennwochenende auffallend viel Pech gehabt und damit Verschwörungsfantasien beflügelt. Die Theorie: Red Bull hätte im Zoff zwischen ihm und Vettel durch Sabotage am Wagen des 36-Jährigen eine Konfrontation der Streithähne auf dem Asphalt unterbinden wollen.

Webber selbst gab sich mit den Erklärungen zufrieden. „Es war enttäuschend, aber ich will mich da in nichts verrennen“, schrieb er am Montag auf seiner Homepage und fügte vielsagend hinzu: „Hoffentlich ist damit mein Pech für das ganze Jahr an einem Wochenende ausgeschöpft.“