Yeongam: Strecke mit hohem Spaßfaktor
Yeongam (dpa) - Als leicht chaotisches Abenteuer hat die Formel 1 im Vorjahr ihre Premiere in Südkorea erlebt. Erst kurz vor dem Rennen war die Strecke im Süden des Landes fertig geworden, dazu kam Negativ-PR über Unterkünfte in Stundenhotels.
Als es dann auch noch zu regnen begann und der Start wegen Überflutung verschoben werden musste, drohte eine Blamage. Doch dann wurde der Debüt-Grand-Prix zum echten Spektakel.
Unfälle, vier Safety-Car-Phasen, ein Motorenplatzer des führenden Sebastian Vettel und der Abstauber-Sieg von Fernando Alonso im Dämmerlicht von Yeongam - ein echtes PS-Drama. Ohnehin hat der 5,615 Kilometer lange Kurs für die Piloten einen hohen Spaßfaktor. Als eines der Highlights gilt die 1,2 Kilometer lange Gerade, auf der die Autos weit mehr als 300 Stundenkilometer erreichen können. Achtung: Direkt danach geht es in eine extrem langsame Kurve. Wer sich hier verbremst, verliert wertvolle Sekunden.
Die Strecke mit elf Links- und sieben Rechtskurven soll etwa 190 Millionen Euro gekostet haben. Sie liegt in einem Gebiet namens Jeollanam-do, rund 400 Kilometer entfernt von der Hauptstadt Seoul in der Nähe des Ostchinesischen Meeres. Die Region soll nach und nach touristisch erschlossen werden. So ist auch geplant, dass der temporäre Teil der Strecke durch Wohneinheiten führt und der Kurs damit wie Monaco, Valencia oder Singapur einen Stadtcharakter bekäme.