Moto2-Pilot Folger Dritter - Bradl Siebter in MotoGP
Termas de Rio Hondo (dpa) - Jonas Folger hat bereits bei der zweiten Station der Motorrad-Weltmeisterschaft für den ersten deutschen Podestplatz in der neuen Saison gesorgt.
Beim Großen Preis von Argentinien kam der Schwindegger im Moto2-Rennen auf Platz drei. Nach seinem aus Übermut zustande gekommenen Ausfall beim WM-Auftakt in Katar betrieb Folger damit schnell Wiedergutmachung. Ein erstes Ausrufezeichen setzt Stefan Bradl in der MotoGP. Er holte für die neue Werks-Aprilia einen unglaublichen siebten Platz.
„Ich bin heilfroh, dass es geklappt hat“, sagte Folger vom deutschen Dynavolt IntactGP-Team - wohl wissend, dass dieser Erfolg am seidenen Faden hing und auch mit Glück zustande kam. Sein Kontrahent Franco Morbidelli stürzte in der letzten Runde.
Folger hatte mit einem Blitzstart die Führung auf dem Kurs in Termas de Rio Hondo übernommen und zwei Runden lang die Pace bestimmt. Doch dann leistete er sich mehrfach Fehler beim Anbremsen, verlor Platz um Platz und musste dem Spitzentrio mit dem späteren Sieger Johann Zarco aus Frankreich und dem WM-Favoriten Sam Lowes aus Großbritannien sowie Morbidelli hinterherhecheln. „Ich habe mir gedacht, du musst dieses Ding nach Hause bringen. Nach dem Nuller von Katar war das enorm wichtig“, meinte der Bayer und bespritzte sein Team bei der Siegerehrung übermütig mit Sekt.
Teamchef Jürgen Lingg hoffte besonders auf Folger, nachdem sein anderes Ass Sandro Cortese die Zielflagge nicht gesehen hatte. Der Berkheimer war auf einer teilweise nassen Piste ausgerutscht und konnte seinen neunten Rang nicht nach Hause fahren. „Sandro ist natürlich bitter enttäuscht. Umso mehr freuen wir uns über Jonas. Er ist taktisch klug gefahren und wollte einen weiteren Ausfall unbedingt vermeiden. Das wäre auch fatal gewesen“, erklärte Lingg. Er glaubt nun, dass Folger wieder genügend Selbstvertrauen hat, um in den nächsten Rennen weiter anzugreifen. „Er hat den Speed und nun sicher auch wieder den Mut“, bemerkte der Teamchef.
Den schwierigen Kurs in Argentinien meisterte auch Marcel Schrötter einigermaßen. Er kam auf Platz elf und holte damit die ersten WM-Punkte für sein neues AGR-Team.
Bradl saß in seiner Box und wusste nicht so recht, wie ihm geschehen war. Wegen zahlreicher Stürze spülte es ihn Platz um Platz nach vorn. Das erste Top-10-Ergebnis für seinen neuen Arbeitgeber seit Bradls Weggang von Honda 2014 war Lohn für eine kontrollierte, aber dennoch engagierte Fahrweise. „Es war für mich ganz wichtig, das Rennen zu beenden. Und das war nicht einfach, denn ich hatte das ganze Wochenende Probleme mit dem Vorderreifen“, berichtete Bradl. „Ich bin sprachlos. Der siebte Platz ist grandios, auch wenn er kurios und etwas glücklich zustande gekommen ist“, meinte der Zahlinger.
In der Moto3-Kategorie schaffte der erst 17-jährige Khairul Idham Pawi einen sensationellen Erfolg. Der Honda-Pilot aus Malaysia siegte mit 26 Sekunden Vorsprung. Philipp Oettl konnte nicht in den Kampf um vordere Platzierungen eingreifen. Der KTM-Pilot musste sich mit Platz 15 zufriedengeben und holte damit gerade noch einen WM-Punkt.