MotoGP-Pilot Bradl fährt Trainingsbestzeit
Hohenstein-Ernstthal (dpa) - Motorrad-Pilot Stefan Bradl hat im zweiten Freien Training zum Heim-Grand-Prix auf dem Sachsenring die Bestzeit erzielt.
Der Zahlinger verwies in der Königsklasse MotoGP in 1:22,03 Minuten WM-Spitzenreiter Dani Pedrosa und dessen spanischen Landsmann Marc Marquez auf die Plätze. Der Moto2-Weltmeister von 2011, der im ersten Training die fünftbeste Zeit markiert hatte, nährte damit die Hoffnungen der Zehntausenden Fans auf eine Top-Platzierung. „Ich bin total begeistert. Ich habe gespürt, wie die Fans mich gepusht haben. Im Qualifying peile ich die erste Startreihe an“, sagte Bradl. Seine Bestzeit wurde von den Fans euphorisch bejubelt.
Überschattet wurden die beiden Trainingseinheiten von zahlreichen, teils spektakulären Stürzen. Es erwischte auch MotoGP-Weltmeister Jorge Lorenzo. Der Spanier fiel im zweiten Training auf seine erst vor zwei Wochen operierte Schulter. Am Abend entschied der Spanier, nach Hause zu fliegen und sich erneut operieren zu lassen. Die eingesetzte Titanplatte hatte sich verschoben. „Ich konzentriere mich jetzt auf die Operation. Ich versuche mich zu erholen und so schnell wie möglich zurückzukommen“, teilte der 28-jährige in einer Presseerklärung mit. Lorenzo, Trainingsschnellster in der ersten Session, hatte sich in Assen das Schlüsselbein gebrochen und war nur 35 Stunden nach der Operation im Rennen auf Platz fünf gefahren.
Keine Probleme mit dem Kurs hatte Jonas Folger. Der Bayer landete in der Moto3-Klasse auf dem sechsten und zwölften Platz. Er probierte in der zweiten Session ein völlig neues Motorrad aus. „Jetzt kommen noch die Feinabstimmungen, dass wir weiter nach vorne kommen“, berichtete der Kalex-Pilot, der sich für das Qualifying einiges vorgenommen hat: „Ich hoffe, dass ich in die erste Reihe fahren kann.“ Die anderen deutschen Piloten Luca Amato (17./27.), Toni Finsterbusch (19./27.), Philipp Öttl (23./28.), Kevin Hanus (29./33.) und Florian Alt (31./33.) mussten sich mit den hinteren Plätzen zufriedengeben.
Vorjahressieger Sandro Cortese fuhr in der Moto2-Klasse auf die Plätze 17 und 21. Der Moto3-Champion kommt nach eigenen Angaben in der neuen Klasse immer besser zurecht. „Es war ein gutes Training. Ich habe ein positives Gefühl und denke, wir können ein gutes Qualifying fahren“, sagte der Italo-Schwabe. Auch sein Unterarm, der ihm wegen eines Kompartmentsyndroms in Assen starke Schwierigkeiten gemacht hatte, tat nicht mehr weh. „Ich hatte keine Beschwerden“, meinte Cortese. Vielleicht sagt er sogar die für Dienstag geplante Armoperation ab: „Wenn das Rennen gut wird, fällt der Termin aus.“ Marcel Schrötter wurde Elfter und 15.