Paffett nennt Tomczyk nach Unfall „Idiot“

Hockenheim (dpa) - Immerhin konnte Gary Paffett vor dem zweiten DTM-Rennen der Saison die Nacht schlafen, um seinen Ärger vom Auftakt zu vergessen.

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Noch am Samstagnachmittag wählte der Routinier unter den Mercedes-Fahrern vor lauter Wut über den Unfall mit BMW-Konkurrent Martin Tomczyk harte Worte: „Er ist ein Idiot. Das war eine dumme Aktion. Er ist ein professioneller Rennfahrer, in der DTM seit mehr als zehn Jahren. Dann solltest du so etwas nicht tun“, schimpfte der 34 Jahre alte Engländer und setzte noch einen oben drauf: „Ich mache mir Sorgen. Du musst in der Lage sein, jedem da draußen vertrauen zu können. Heute würde ich ihm nicht trauen.“

Tomczyk verlor in der Spitzkehre des Hockenheimrings die Kontrolle über seinen BMW M4 und beendete mit der Aktion nicht nur sein eigenes Rennen, sondern auch das der Mercedes-Fahrer Lucas Auer und eben Paffett. „Ich habe ihm eine SMS geschrieben, mich entschuldigt und meinen Fall geschildert“, berichtete der Bayer. „Er ist in einen Vorfall involviert worden, der ihn nichts angegangen ist. Logisch wäre ich da auch nicht happy.“

Weniger Verständnis hatte Tomczyk für das Ausmaß von Paffetts Ärger. „Im Endeffekt bin ich ein genauso guter Fahrer wie er. Deswegen finde ich es ein bisschen unverschämt, wenn er mir unterstellt, dass ich nicht fahren kann“, sagte der Champion von 2011 über den Champion von 2005. Er schätze Paffett eigentlich als fairen Sportsmann und guten Rennfahrer. „Ich habe es ja nicht mit Absicht gemacht. Wir haben davor tolle Zweikämpfe gehabt, faire Zweikämpfe.“

In der Situation nach 15 Runden seien dann viele Faktoren zusammengekommen: Kalte Bremsen nach der kurz zuvor beendeten Safetycar-Phase und eine Bodenwelle beim Runterschalten und Bremsen. „Da hat die Hinterachse plötzlich blockiert.“ Die Rennleitung bewertete den Vorfall als Unfall und bestrafte Tomcyzk nicht.

Paffett ärgerte sich vor allem auch deshalb so, weil er sein Auto schon in der Qualifikation am Sonntag um 10.35 Uhr wieder braucht. „Unsere Jungs verbringen Wochen damit, das Auto aufzubauen, alles ist auf den letzten Millimeter vermessen. Alles ist perfekt. Und jetzt musst du die Autos für den nächsten Tag zusammenbasteln. Da werden sie einfach nicht so gut sein“, meinte Paffett. Was die Mercedes 2015 in gutem Zustand leisten können, demonstrierten Pascal Wehrlein und Paul di Resta mit den Plätzen zwei und drei hinter Sieger Jamie Green im Audi.