Ralf Schumacher bleibt in DTM: „Siegaspirant“
Stuttgart (dpa) - Mercedes schmückt sich im Deutschen Tourenwagen Masters (DTM) auch weiterhin mit großen Namen. Der frühere Formel-1-Pilot Ralf Schumacher (Kerpen) setzt seine DTM-Karriere am Steuer eines Silberpfeils fort und wird auch 2012 für den Stuttgarter Autobauer fahren.
„Ralf Schumacher ist nicht nur der bekannteste Fahrer der DTM, sondern auch einer der beliebtesten und im internationalen Motorsport erfolgreichsten“, sagte Mercedes-Motorsportchef Norbert Haug pünktlich zum Saisonfinale 2011, das am 23. Oktober auf dem Hockenheimring stattfindet.
Dort beendet Schumacher in der Mercedes-C-Klasse seine bisher beste Saison. Vor dem zehnten und letzten Lauf des Jahres liegt er mit 21 Punkten auf dem siebten Platz der Fahrerwertung. „Die DTM ist eine großartige Rennserie und ich fühle mich nach vier Jahren in der Mercedes-Benz-Familie bestens aufgehoben“, erklärte der 36-Jährige, der in der Königsklasse Formel 1 nach seinem älteren Bruder, Rekordweltmeister Michael Schumacher (Mercedes GP), und dem aktuellen zweifachen Titelträger Sebastian Vettel (Red Bull) mit sechs Grand-Prix-Siegen der bisher erfolgreichste Deutsche ist.
Doch ausgerechnet beim DTM-Heimrennen von Mercedes auf dem badischen Traditionskurs in Hockenheim müssen Haug und Schumacher zusehen, wie ein Audi-Rivale die diesjährige Titel-Trophäe erhält. Der Rosenheimer Martin Tomczyk machte seine erste Meisterschaft schon beim vorletzten Rennen in Valencia perfekt. So kämpft der Kanadier Bruno Spengler für Mercedes, die mit dem Schotten David Coulthard einen weiteren Ex-Formel-1-Piloten unter Vertrag haben, nur noch um die Vize-Meisterschaft. Zudem wechselt Spengler voraussichtlich zu BMW. Die Bayern kehren 2012 als dritte Marke in die DTM zurück.
Aber gerade mit Blick auf BMW und das neue Reglement freut sich Schumacher, „dass ich im nächsten Jahr gemeinsam mit Mercedes-Benz in eine neue Ära starten kann“. Dann werden die Stuttgarter mit einem C-Coupé antreten, in dessen Entwicklung Schumacher eingebunden ist.
Nach schwachen Jahren mit den Plätzen 14 (2008), 11 (2009) und 14 (2010) in der Gesamtwertung steigerte er sich in der aktuellen Saison und fuhr beim Auftakt in Hockenheim sowie in Spielberg aufs Podest. „Ich rechne Ralf sehr hoch an, dass er den schwierigen Weg des Wechsels von der Formel 1 zur DTM gegangen ist“, sagte Haug. Er habe der Serie einen Popularitätsschub beschert. „Heute gehört Ralf zu den Siegaspiranten im Feld.“
Haugs Aussagen zeigen, dass bei Schumacher neben dem Sport immer auch der Werbewert bedeutsam ist. Neben dem Wahl-Österreicher, der in der Nähe von Salzburg lebt, zieht kaum ein anderer im DTM-Feld derart viel Aufmerksamkeit auf sich - außer vielleicht Kollege Coulthard. Möglicherweise verlängert auch der 40 Jahre alte Sonnyboy demnächst mit Mercedes. Kürzlich meinte er, ihn würde es angesichts der Rückkehr von BMW reizen, ein weiteres Jahr in der DTM zu fahren.