Pyrotechnik: Fans über DFB erzürnt
Verhärtete Fronten, nachdem der Verband die Diskussion beendet hat.
Berlin. Der Konflikt zwischen den Ultra-Fans und dem Deutschen Fußball-Bund (DFB) um das bengalische Stadion-Feuerwerk spitzt sich zu. Auch nach dem bisher größten je von Fans organisierten Kongress sind die Fronten in Fragen der Pyrotechnik verhärtet. „Wir bieten den Dialog bei allen Problemfeldern an, nur nicht mehr in Sachen Pyrotechnik. Diese Angelegenheit ist mit dem DFB-Präsidiumsbeschluss entschieden“, erklärte der DFB-Fanbeauftragte Gerald von Gorissen in Berlin.
Von den Fangruppen wurde das Ende des Dialogs in dieser Frage nicht akzeptiert. „Das ist keine Lösung: Es wird weiter brennen. Die Fans werden sich nicht einschüchtern lassen“, drohte ein Anhänger des Viertligisten Hallescher FC, der seinen Namen nicht nennen wollte. Ähnliche Befürchtungen hat auch Stephan Schnell von der „Wilden Horde Köln“: „Wir machen uns Sorgen, dass nun die gemäßigten Gruppen in der Szene bald kein Gehör mehr finden und sich radikale Minderheiten durchsetzen, wenn die Fronten auch in Zukunft so verhärtet sind.“
„Es ist mein Eindruck, dass die Gespräche nicht ergebnisoffen geführt und zu Ende gebracht wurden“, kritisierte Christian Heidel, Manager von Mainz 05, im „Aktuellen Sportstudio“. Auch der DFB hatte Fehler eingeräumt, weil augenscheinlich zu viele Hoffnungen bei den Fans geweckt worden waren. Indes gestand von Gorissen in Berlin, dass der DFB keine Patentlösung in der Schublade habe. „Es gibt keinen Königsweg. Wenn Hass und Aggressivität steigen, wäre das sehr bedenklich“, warnte der Fan-Beauftragte.
Der DFB-Sicherheitsbeauftragte Hendrik Große Lefert stellte sich zur Frage der Stadionverbote der Kritik, über Pyrotechnik diskutierte er nicht mit den Fans. „Es gibt keinen Raum für die Wiederaufnahme der Gespräche“, bekräftigte er im ZDF. dpa