Das Wachstumshormon HGH

Berlin (dpa) - Das menschliche Wachstumshormon HGH (Human Growth Hormone) steuert vor allem das Längenwachstum vor der Pubertät. Sportler erhoffen sich durch das Hormon Leistungsgewinne, weil der Eiweißaufbau in den Muskeln angekurbelt wird (anabole Wirkung).

Über den Missbrauch des HGH im Sport wird seit Jahrzehnten berichtet. Eine Forschergruppe des Berliner Endokrinologen Christian Strasburger entwickelte schon 1999 ein Nachweisverfahren. Seit 2007 testet die Nationale Anti-Doping Agentur (NADA) in Deutschland auch auf HGH. Untersucht werden Proben aus allen Sportarten, besonderes Augenmerk liege jedoch auf den Risikosportarten.

Der britische Rugby-Profi Terry Newton war der erste Athlet, der des Dopings mit HGH nach dem Strasburger-Verfahren überführt wurde. Der 31-Jährige von den Wakefield Trinity Wildcats war bei einer Zielkontrolle am 24. November 2009 im Training getestet worden. Ende September 2010 nahm sich Newton in seinem Haus das Leben.

Der Körper stellt HGH in der Hirnanhangdrüse (Hypophyse) her, von wo aus es über die Blutbahn die übrigen Körperregionen erreicht. Medizinisch wird das Hormon vor allem gegen Zwergwuchs bei Kindern und bei nachgewiesenem HGH-Mangel von Erwachsenen eingesetzt.

Das Wachstumshormon HGH wird auch als somatotropes Hormon oder Somatotropin bezeichnet. Es regt vor allem das Skelettwachstum an. Daneben gibt es Hormone, die das Wachstum verschiedener Organe oder des Körpers ebenfalls beeinflussen. So fördern männliche Sexualhormone das Knochen- und Muskelwachstum. Auch Schilddrüsenhormone spielen eine Rolle beim Wachsen des Skeletts.