Doping-Bericht: Rad-Chef erwartet „unangenehme Dinge“
Berlin (dpa) - Der mit Spannung erwartete Bericht zur Doping-Vergangenheit im Radsport wird laut Weltverbandschef Brian Cookson „viele unangenehme Dinge“ beinhalten.
Wenn man in ein Wespennest steche, werde man auch entsprechend fündig, sagte der UCI-Präsident der englischen Zeitung „Guardian“ und ergänzte: „Wir sollten darauf vorbereitet sein. Ich denke aber nicht, dass es viele neue Enthüllungen geben wird, denn wir haben eine ziemlich genaue Vorstellung von dem, was passiert ist und wie weit verbreitet das Problem war.“
In der kommenden Woche erhält die UCI den Report von der unabhängigen Kommission zur Doping-Aufarbeitung (CIRC), die mehr als ein Jahr lang das dunkle Kapitel des Radsports durchleuchtet hatte. Anschließend soll der Bericht zügig und unzensiert veröffentlicht werden. „Wir wollen nicht in eine FIFA-ähnliche Situation kommen. Sofern es nicht rechtliche Hindernisse gibt, werden Namen genannt“, sagte Cookson.
Die dreiköpfige Kommission, der auch der deutsche CAS-Richter Ulrich Haas angehörte, hatte die Doping-Vergangenheit zwischen 1998 und 2013 untersucht und viele Zeugen befragt. Auch der lebenslang gesperrte Ex-Radstar Lance Armstrong hatte ausgesagt. Die CIRC hat die Möglichkeit, reduzierte Sperren bei entsprechenden Zeugenaussagen auszusprechen. Ob Armstrong davon profitieren kann, ist aber eher fraglich, da der Fall bereits rechtskräftig verhandelt ist.