Fränk Schleck will auf „Vergiftung“ klagen

Der Radstar hat womöglich eine Dopingeinnahme verschleiern wollen.

Pau. Auf die stressigen Pyrenäen-Etappen hat das Fahrerfeld am Mittwoch reichlich Ballast mitgenommen. Der positive Befund auf ein zur möglichen Verschleierung von Doping-Substanzen dienendes Diuretikum bei RadioShack-Profi Fränk Schleck überschattete am Mittwoch alles.

Der prominente Fahrer hatte die Tour am Mittwochmorgen samt Gattin im Auto Richtung Luxemburg bereits verlassen.

„Ich streite ab, irgendeine verbotene Substanz genommen zu haben. Ich kann mir das Resultat nicht erklären und bestehe auf Öffnung der B-Probe“, sagte Schleck.

Schlecks Teamkollege Jens Voigt hatte sich als erster RadioShack-Fahrer aus dem Mannschaftsbus getraut. „Man kann jetzt nicht so tun, als sei nichts passiert. Das ist kein leichter Moment für mich, aber Fränk ist mein Freund und bleibt mein Freund“, sagte der 40-jährige Routinier, ein Vater von sechs Kindern.

Der Radsport-Weltverband UCI, der den Zwölftplatzierten offensichtlich gezielt für eine Probe am 14. Juli in Cap d’Agde ausgesucht hatte, unterrichtete von „Unregelmäßigkeiten in einer Kontrolle“ beim Tour-Dritten von 2011. Das oft zur Verschleierung von Dopingmitteln eingesetzte Medikament Xipamid steht zwar nicht auf der Liste der verbotenen Substanzen — dennoch reagierte das Team sofort.

„Fränk hätte theoretisch starten dürfen, aber das machte unter diesen Umständen keinen Sinn“, sagte Mannschaftssprecher Philippe Maertens. „Wir vertrauen ihm und müssen ihn auch schützen.“ Schleck reagierte auf seine Art: „Sollte die B-Probe das erste Analyse-Ergebnis bestätigen, werde ich eine Klage gegen Unbekannt einreichen wegen Vergiftung.“