Pharmakologe: Zabel-Geständnis nicht die ganze Wahrheit
Berlin (dpa) - Für den renommierten Pharmakologen Fritz Sörgel ist das verspätete Doping-Geständnis des ehemaligen Radprofis Erik Zabel nicht die ganze Wahrheit. Der Wissenschaftler aus Nürnberg forderte den ehemaligen Radprofi zudem auf, auch die Hintermänner in diesem Dopingskandal zu nennen.
„Mir fällt es schwer zu glauben, dass dies die ganze Wahrheit sein soll. Die Gesamtgeschichte passt einfach nicht zusammen. Als Wissenschaftler kann ich nur sagen, dieses Doping muss im System passiert sein. Zabel sollte die Hintermänner nennen“, erklärte Sörgel der Nachrichtenagentur dpa. „Ich halte es für unmöglich, dass man sich autodidaktisch EPO optimal dosiert verabreichen kann. Es ist ja nicht ungefährlich, mit EPO umzugehen. Erst in neuerer Zeit hat sich die Gefährlichkeit von EPO durch zahlreiche Todesfälle bei Patienten wieder gezeigt.“
Zabel hatte in einem Interview der „Süddeutschen Zeitung“ (Montag) jahrelanges Doping eingestanden. Dabei erklärte er, „nie einen strukturierten Dopingplan“ und nie „irgendwelche Experten“ um sich gehabt zu haben.