Dressur-DM: Langehanenberg holt Special-Titel
Balve (dpa) - Schon beim Einreiten in das Dressur-Viereck lächelte Helen Langehanenberg selbstbewusst. Dann zeigten die Weltcup-Siegerin und ihr Ausnahmepferd Damon Hill bei den deutschen Meisterschaften in Balve, dass sie zumindest im eigenen Land derzeit niemanden fürchten müssen.
Leicht und locker ritt das Paar zum Titel im Grand Prix Special. Mit 82,167 Prozentpunkten ließ die 31-Jährige aus Havixbeck mit ihrem Hengst die Konkurrenz weit hinter sich und wiederholte ihren Vorjahreserfolg. „Er ging spitze heute. Es hat wie immer Spaß gemacht. Am Ende konnte ich mir das Grinsen nicht verkneifen“, sagte Langehanenberg, die am Vortag auch den Grand Prix überlegen für sich entschieden hatte. Wertungsrichter Peter Holler stellte über das Paar fest: „Im Moment gibt es nicht viele Bessere auf der Welt.“
Zweite im Special wurde mit einigem Abstand die fünfmalige Olympiasiegerin Isabell Werth aus Rheinberg mit Don Johnson (78,125) vor Olympia-Teilnehmerin Anabel Balkenhol aus Rosendahl auf Dablino (76,292). So blieb Langehanenberg die einzige, die 80 Prozentpunkte übertraf. Die Marke gilt als Grenze zur Weltklasse.
Am Sonntag kann Langehanenberg auch ihren Titel in der Kür erfolgreich verteidigen. Alles andere als ihr Sieg wäre eine Überraschung. Ernsthafte Konkurrenz fehlt ihr bei dem nationalen Championat, nachdem ihre schärfste Rivalin und Olympia-Teamkollegin Kristina Sprehe aus Dinklage ihren Start abgesagt hatte. Sprehe schont ihr Erfolgspferd Desperados nach einer Verletzung und wird beim CHIO in Aachen erstmals wieder starten.
Langehanenberg und Sprehe sind für die EM im August im dänischen Herning so gut wie gesetzt, auch wenn die zweite Sichtung beim Pferdesport-Spektakel in Aachen noch aussteht. Nach den Eindrücken in Balve dürfen sich Isabell Werth und Anabel Balkenhol am ehesten Hoffnungen auf einen EM-Platz machen. Sie werden voraussichtlich zunächst einmal das Team für das CHIO in Aachen bilden.
Vor allem Werths Pferd Don Johnson hat große Fortschritte gemacht. Bei den Meisterschaften vor einem Jahr hatte sich der Wallach in einer Prüfung verletzt. Dadurch verpasste die Rheinbergerin Olympia. „Das war ein absoluter Tiefpunkt“, sagte Werth. Jetzt meldet sie sich mit Don Johnson wieder zurück. „Heute hat es zwei Unstimmigkeiten gegeben. Ihm fehlt noch die Routine im Special“, meinte sie. „Ich bin aber richtig happy. Ich habe jetzt ein anderes Pferd vor mir. Er will sich präsentieren“, beschrieb sie den Unterschied.