Verband prüft deutschen Startverzicht in St. Gallen
Balve (dpa) - Der Startverzicht der deutschen Springreiter beim Nationenpreis in St. Gallen beschäftigt die Gremien des Weltreiter-Verbandes FEI. „Wir rechnen in der kommenden Woche mit einer Entscheidung“, sagte Dennis Peiler, Sportchef der Deutschen Reiterlichen Vereinigung (FN).
Zugleich forderte er gemeinsam mit Bundestrainer Otto Becker am Rande der deutschen Meisterschaften in Balve die FEI auf, ihr Reglement im Hinblick auf solch ungewöhnliche Umstände wie in St. Gallen zu überdenken.
Nach sintflutartigem Regen war bei dem Turnier in der Schweiz der Platz in einem schlechten Zustand. Becker hatte mit seinen Reitern Christian Ahlmann (Marl), Ludger Beerbaum (Riesenbeck), Marcus Ehning (Borken) und Meredith Michaels-Beerbaum (Thedinghausen) aus Rücksicht auf die Gesundheit der Pferde entschieden, den Team-Wettbewerb in St. Gallen nicht zu bestreiten.
Der Nationenpreis wurde wegen der Wetterbedingungen dann kurzfristig statt in zwei Umläufen in einem Durchgang entschieden. Am Samstag war das Turnier abgebrochen worden.
Die FEI muss nun prüfen, ob der deutschen Equipe die Teilnahme am hoch dotierten Finale der Nationenpreis-Serie in Barcelona verwehrt bleibt und sie im kommenden Jahr aus der Division 1 der besten acht Teams in die zweite Klasse der Mannschafts-Wettbewerbe absteigt. „Wir würden wieder so entscheiden. Wir sehen uns im Nachhinein bestätigt“, sagte Becker trotz der Konsequenzen. Peiler unterstützte den Bundestrainer: „Tierschutz hat oberste Priorität.“
Sollte der Abstieg aus der Division 1 feststehen, hätte dies für die Saisonplanung 2014 einige Konsequenzen. Um wieder zu den Top Acht zu gehören, müsste Bundestrainer Becker seine Spitzen-Leute zu vier, fünf Nationenpreisen bei weniger hochklassigen Turnieren schicken. Dies werde sich auf die Planungen für die Weltreiterspiele auswirken, meinte Becker.