Vielseitigkeitsreiten Klimke nach erstem großen Titel angriffslustig

Luhmühlen (dpa) - Seit ihrem ersten großen Einzel-Titel ist Ingrid Klimke noch ein bisschen forscher geworden. „Natürlich will ich da gewinnen“, sagte die Reiterin vor der deutschen Vielseitigkeits- Meisterschaft in Luhmühlen: „Darum fahre ich da hin.“

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Klimke strahlt, wenn sie von ihren Zielen spricht. Seit dem vergangenen Jahr wirkt sie noch ein bisschen offensiver. Der Reiterin mit dem berühmten Namen gelang im vergangenen Jahr bei der EM endlich der ersehnte Einzel-Titel. Die Tochter der Dressur-Legende Reiner Klimke, des sechsmaligen Olympiasiegers, feierte im polnischen Stzregom mit dem 14 Jahre alten Hale Bob Gold vor dem Seriensieger Michael Jung mit Rocana.

„Ich habe jetzt natürlich Lunte gerochen“, gibt die 50-Jährige aus Münster zu. „Vielleicht gibt es noch mehr Einzelmedaillen, dafür arbeiten wir fleißig weiter.“ Bis zur EM 2017 war Klimke vor allem als Teamreiterin bekannt. Sieben goldene Medaillen sammelte sie mit der deutschen Mannschaft bei EM, WM und Olympia - so viele wie sonst niemand.

Die WM im September in den USA ist das nächste große Ziel. „Es wäre ja Quatsch, wenn ich jetzt sage, dass ich mit meinem 14-jährigen Europameister nur teilnehmen will“, sagt Klimke mit Nachdruck. „Ich habe eine klare Vision. Wenn ich da hinfahre, dann will ich auch gewinnen.“

Die deutsche Meisterschaft ist als Qualifikation ein entscheidender Schritt zur WM. Und ihr Pferd Hale Bob hat sein EM-Niveau offensichtlich mit ins neue Jahr genommen. Er trug sie beim Saisonauftakt in Kreuth und Wiesbaden jeweils auf Platz eins. „Nach zwei Siegen bei zwei Starts kann man wohl sagen, dass er top in Form ist“, betont die Reiterin.

Ihre Konkurrenz bei der am Donnerstag beginnenden DM ist vor allem weiblich, da Michael Jung fehlt. Vorjahressiegerin Bettina Hoy und Julia Krajewski gelten als stärksten Widersacherinnen von Klimke, die bereits viermal den nationalen Titel gewann.