Nach 25 Jahren: Skelton siegt wieder in Aachen
Aachen (dpa) - Altmeister Nick Skelton hat im Millionen-Spiel beim CHIO das große Geld gemacht. Der britische Mannschafts-Olympiasieger gewann zum vierten Mal in seiner Karriere den erstmals mit einer Million Euro dotierten Großen Preis von Aachen und kassierte 330 000 Euro.
25 Jahre nach seinem bislang letzten Erfolg in der Soers trug ihn sein zehn Jahre alter Hengst Big Star ohne Abwurf durch beide Umläufe und das Stechen. „Ich verdanke ihm alles. Das ist absolut ungewöhnlich, nach so langer Zeit wieder hier zu sein“, sagte der 55-jährige Springereiter, der schon 1982, 1987 und 1988 in Aachen triumphiert hatte.
Skelton ist jetzt auch erster Anwärter auf den Jackpot des neu initiierten Grand Slam. Dazu muss er in den nächsten zwölf Monaten die Großen Preise bei den Veranstaltungen in Spruce Meadow in Calgary und beim Hallen-Turnier in Genf gewinnen, um noch eine Zusatzprämie von einer Million Euro einzunehmen.
In Aachen blieb er vor 45 000 Zuschauern im Stechen als Einziger ohne Fehlerpunkte. Zweite wurde überraschend die 26 Jahre alte Schweizerin Janika Sprunger auf Palloubet d'Halong (4/53,48) vor dem Franzosen Patrice Delaveau auf Orient Express (4/53,75). Nur diese drei waren im Stechen.
Das hätte auch Daniel Deußer erreichen können. Doch ein dummer Zeitfehler auf Cornet'Amour im ersten Umlauf machte alle Hoffnungen des deutschen Meisters auf das große Geld zunichte. Am Ende blieb Rang vier. „Das muss ich auf meine Kappe nehmen. Ich kann nur mit mir selbst schimpfen. Mein Pferd sprang fantastisch“, sagte der in Wiesbaden geborene 31-Jährige.
Er ärgerte sich aber nur kurz. „Wenn ich nicht mit Platz vier im Großen Preis von Aachen zufrieden wäre, dann müsste ich mit dem Sport aufhören“, meinte der in Belgien lebende Deußer. Immerhin erhielt er noch 100 000 Euro. Auch im Hinblick auf die EM im August in Herning empfahlen er und sein Pferd sich nachdrücklich. „Ich denke, dass wir zwei noch im Rennen sind.“
Für die anderen Deutschen reichte es diesmal nicht für die große Kasse: Außer Deußer hatten nur drei weitere Reiter von Bundestrainer Otto Becker den zweiten Umlauf der 18 Besten erreicht. Als einziger war Christian Ahlmann (Marl) im ersten Durchgang fehlerfrei geblieben, vergab aber alle Chancen auf Codex One durch einen Abwurf in der zweiten Hälfte. „Ja, das ist richtig scheiße“, gestand er unumwunden im Interview mit dem WDR-Fernsehen. Ahlmann wurde Achter, Ludger Beerbaum (Riesenbeck) mit Chiara Sechster, Meredith Michaels-Beerbaum (Thedinghausen) mit Bella Donna Elfte. Hans-Dieter Dreher (Eimeldingen) kam mit Magnus Romeo auf Platz 14.