Ehning nur 16. Nur ein Nachwuchsreiter überzeugt beim Weltcup-Finale

Omaha (dpa) - Marcus Ehning versuchte es mit Selbstironie. „Ich sehe mich nicht mehr“, sagte der dreimalige Weltcup-Gewinner mit Blick auf das Zwischenergebnis mit den zehn besten Springreitern nach der ersten Runde des Final-Turniers in Omaha.

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„Das ist kein gutes Zeichen.“

Die erste von drei Teilprüfungen bei der inoffiziellen Hallen-WM war enttäuschend, nicht nur für Ehning. „Das ist ein durchwachsener Auftakt“, kommentierte Bundestrainer Otto Becker mit mürrischem Blick. Nur der Nachwuchsreiter Guido Klatte blieb ohne Abwurf. Der 21 Jahre alte Reiter aus dem niedersächsischen Lastrup ritt in dem Zeitspringen mit Qinghai fehlerfrei in 62,17 Sekunden und kam damit auf Platz neun.

Zweitbester deutscher Starter ist Ehning (Borken), der mit Pret A Tout (65,88) nur auf Rang 16 liegt. Die Chance, als erster Springreiter zum vierten Mal den Weltcup zu gewinnen, ist nur noch theoretischer Natur.

„Ich hätte mir gewünscht, dass wir in Reichweite sind“, sagte der Bundestrainer und sagte über die Fehler: „Das tut weh. Wir rennen hinterher.“ Nur ein Reiter in den Top Ten vor der zweiten Runde ist weit hinter den eigenen Erwartungen.

Platz 19 lautete das Ergebnis für Weltcup-Debütant Markus Brinkmann aus Herford, der mit Dylon (66,53) als erster von 37 qualifizierten Reitern in den Parcours musste. „Das war schwer als Erster, er hat das gut gemacht“, sagte Becker. Der Debütant aus Herford kommentierte: „Das war gut, aber nicht gut genug.“

Noch drei Plätze schlechter als der Amateur, der nur nach Feierabend trainiert, war Ludger Beerbaum. Gleich zwei Abwürfe kassierte der Routinier aus Riesenbeck mit Chiara (68,72). Das schlechteste Ergebnis lieferte Christian Heineking. Der seit mehreren Jahren in den USA lebende Reiter kassierte mit Caruso (77,03) drei Abwürfe und landete auf Rang 33.

Ein strahlendes Gesicht gab es nur bei Klatte. Der U21-Europameister des Vorjahres ritt bei seinem Weltcup-Debüt ohne Abwurf. „Das war ziemlich aufregend“, sagte der erfolgreiche Nachwuchsreiter nach seiner Premiere beim Weltcup-Finale. „Der Druck ist schon sehr groß“, gab Klatte zu: „Gott sei Dank habe ich nicht so ein Problem damit.“

Vor der zweiten Prüfung führt der US-Amerikaner McLain Ward mit Azur (59,27) vor dem in Bonn lebenden Schweden Henrik von Eckermann mit Mary Lou (59,58). Dritter ist der Weltcup-Gewinner der beiden Vorjahre: Steve Guerdat aus der Schweiz mit Bianca (60,06).

Viel besser lief es für die einzige deutscher Starterin in der Dressur. Isabell Werth gelang ein glänzender Start in das Finale. Die 47-Jährige gewann im Grand Prix mit Weihegold. Für den Ritt mit ihrer zwölfjährigen Stute erhielt Werth 82,300 Prozentpunkte.

Hinter den Reiterin aus Rheinberg kam die US-Amerikanerin Laura Graves mit Verdades (79,800) auf Platz zwei. Rang drei ging an den Briten Carl Hester mit Nip Tuck (76,671). „Ich bin wirklich sehr, sehr zufrieden, Weihegold war wirklich fantastisch“, kommentierte die Siegerin. Die Entscheidung fällt am Samstag in der Kür.