Olympia-Saison startet mit Champions Tour
Doha (dpa) - Die Wüste ruft. Zu Beginn der olympischen Freiluft-Saison streben die Weltklasse-Springreiter mit ihren besten Pferden wieder nach Katar. Es lockt das große Geld. Denn in Doha startet am Samstag die Global Champions Tour, die lukrativste Reitserie der Welt.
Auch die meisten deutschen Spitzenleute um den viermaligen Olympiasieger Ludger Beerbaum haben für den Auftakt im diesjährigen Millionenspiel gemeldet. Doch nicht nur die Dotierung von 450 000 Euro macht die Prüfung am Samstag reizvoll. 150 000 Euro bekommt allein der Sieger. Das schwere Springen ist vier Monate vor dem Saisonhöhepunkt bei den Olympischen Spielen in London auch eine erste Standortbestimmung.
Fünf der acht Reiter aus dem deutschen Championats-Kader stellen sich der Herausforderung. Neben dem Riesenbecker Beerbaum reisen Vorjahres-Weltcupsieger Christian Ahlmann (Marl), Marcus Ehning (Borken), der 2010 die Gesamtwertung der Champions Tour gewann, der dreimalige Europameister Marco Kutscher (Riesenbeck) und Philipp Weishaupt (Riesenbeck) nach Katar.
Allerdings will Bundestrainer Otto Becker die Ergebnisse von Doha im Hinblick auf die Suche nach den fünf Reitern für London nicht überwerten. „Die Kernmonate sind Mai, Juni“, sagte er. Dann müssen sich die Kandidaten zeigen. „Auf dem Papier sieht es im Moment sehr gut aus“, meinte Becker über die Bewerber-Auswahl. „Pferde und Reiter müssen nur gesundbleiben.“ Nominiert werden die fünf Reiter für London nach dem CHIO in Aachen
Vor und nach Olympia gibt es auf der 2006 eingeführten Champions Tour noch viel Geld zu gewinnen - mehr als noch im Jahr zuvor. Im Vergleich zu 2011 erhöhte sich die Zahl der Stationen von zehn auf 13. Deutschland ist in dem Kalender gleich zweimal vertreten: vom 16. bis 20. Mai in Hamburg und vom 25. bis 28. Mai in Wiesbaden. Neben dem Turnier in der hessischen Landeshauptstadt sind Lausanne, Wien und Schanghai neu im Tournee-Plan. Rio de Janeiro wurde als Etappenort gestrichen. Das Finale ist am 24. November erneut in der Wüste, dann in Abu Dhabi.
Am Ende der Saison wird noch ein Extra-Preisgeld von einer Million Euro unter den Reitern auf den Plätzen 1 bis 18 verteilt. Allein der Gesamtsieger erhält 300 000 Euro. Ehning war bislang der einzige Deutsche, der die Serie gewinnen und den Bonus kassieren konnte.
Im vergangenen Jahr holte sich Edwina Tops-Alexander den Sieg und kassierte insgesamt 787 826 Euro. „Es ist einer der wenigen Wettbewerbe, bei denen die besten Reiter ihre besten Pferde mitbringen“, sagte die Australierin über die Tour. „Und in diesem Jahr ist es eine großartige Vorbereitung für die Olympischen Spiele, weil man dann weiß, was man zu erwarten hat.“