„Riesige Enttäuschung“: Olympia-Aus für Werths Top-Pferde

Rheinberg (dpa) - Schwerer Schlag für Isabell Werth: Die erfolgreichste Dressurreiterin der Welt kann ihre beiden besten Pferde nicht bei den Olympischen Spielen reiten und reagierte entsprechend getroffen.

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Die 46-Jährige teilte am Dienstag mit, „dass vorläufig weder Bella Rose noch Don Johnson in den Turniersport zurückkehren können“. Das bedeutet für die Pferde das Aus für Rio. „Für mich ist das eine riesige Enttäuschung“, sagte die fünfmalige Olympiasiegerin aus Rheinberg.

„Dass ihr das zusetzt, kann man verstehen“, kommentierte Equipe-Chef Klaus Roeser den Schock. „Das tut mir auch menschlich sehr leid.“ Nicht nur die Reiterin habe bei Olympia „große Dinge erwartet“. Werth sagte: „Die Enttäuschung ist groß und trifft mich sehr.“

Don Johnson, der nach einer Verletzung „noch etwa drei bis vier Monate Zeit“ benötigt, war zuletzt Werths erfolgreichstes Pferd. Besonders große Hoffnungen setzte die erfahrene Reiterin aber in Bella Rose, mit der sie vor zwei Jahren bei der Weltmeisterschaft in Caen zum Mannschafts-Sieg geritten war und mit dem siebten WM-Gold einen Rekord aufgestellt hatte.

Die lange verletzte Stute „hat noch nicht wieder die notwendige Stabilität und Konstanz erreicht, die für den Turniersport notwendig sind“, erklärte Werth. Mit Bella Rose war sie zuletzt im November 2014 in Stuttgart geritten und hatte beide Prüfungen gewonnen.

Werth will nun versuchen, sich mit Emilio oder Weihegold zu qualifizieren. Das seien „zwei großartige Pferde, die sich hoffentlich weiter so im Sport beweisen werden wie bei den vergangenen Turnieren“. Roeser sagte: „Das sind beides Top-Pferde.“

Besonders hofft Werth nun auf Weihegold, die bisher vor allem von ihrer Angestellten Beatrice Buchwald geritten wurde. Zweimal hat Werth die elfjährige Stute schon selber geritten und bei den Weltcup-Turnieren in Amsterdam und Neumünster jeweils die Kür-Prüfungen gewonnen. Weihegold gilt als Riesen-Talent.

„Isabell hat es oft genug unter Beweis gestellt, dass sie sich von derartigen Rückschlägen nicht aus der Bahn werfen lässt“, kommentierte Dennis Peiler, Geschäftsführer des Deutschen Olympiade-Komitees für Reiterei.

„An unseren sportlichen Zielen für die Olympischen Spiele ändert sich deshalb nichts“, sagte Peiler. Das deutsche Dressur-Team soll nach dem zweiten Platz von London 2012 wieder Gold gewinnen. Zuvor hatten deutsche Teams seit 1976 bei jedem Olympia-Start Gold gewonnen - viermal gehörte Werth zur siegreichen Equipe.