Werth siegt ohne Weihegold Springreiter Kutscher reitet in Balve zur Führung
Balve (dpa) - Isabell Werth und Marco Kutscher sind die Sieger bei den ersten Prüfungen bei den deutschen Meisterschaften in Balve. Wer die Titel in der Dressur und im Springen gewinnt, ist nach dem Auftakt aber noch völlig offen.
SPRINGEN: Marco Kutscher hat die erste Teilprüfung bei den deutschen Meisterschaften am Freitag in Balve gewonnen. Der 42 Jahre alte Springreiter aus Bad Essen blieb in den ersten beiden Runden mit Chaccorina ohne Fehler und ritt die beste Zeit. Gute Chancen vor dem zweiten Teil am Sonntag haben noch zwei Reiter, die ebenfalls zwei Null-Runden schafften: Christian Kukuk (Riesenbeck) mit Colestus und Philipp Makowei (Gadebusch) mit Chelsea.
„Das hat sie super gemacht“, lobte Kutscher seine elfjährige Stute: „Ich bin sehr zufrieden.“ Titelverteidiger Andreas Kreuzer hat kaum mehr eine Chance auf einen erneuten Sieg. Der Profi aus Herford kassierte mit Calvilot acht Strafpunkte. Der zu den Favoriten zählende Guido Klatte aus Lastrup gab nach der ersten Runde auf.
DRESSUR: Die Favoritin gewann die erste Dressur-Prüfung trotz des Ausfalls ihres besten Pferdes: Isabell Werth setzte sich im Grand Prix mit ihrem Wallach Emilio klar durch. Die 47-Jährige aus Rheinberg siegte mit 82,060 Prozent vor Sönke Rothenberger aus Bad Homburg mit Cosmo (79,700). Dritter wurde Hubertus Schmidt aus Borchen-Etteln mit Imperio (76,340). Der Grand Prix ist die Qualifikation für die Special-Prüfung am Samstag, in welcher der erste Titel vergeben wird. Eine weitere Meisterschafts-Entscheidung folgt am Sonntag in der Kür.
„Das lief rund“, kommentierte Werth ihren Ritt mit Emilio. Ihre Stute Weihegold fiel wegen einer Entzündung aus. „Das ist doof, aber wenn schon, dann besser jetzt als später“, sagte die sechsmalige Olympiasiegerin. Ihre Nummer eins im Stall will Werth bei der EM im August reiten.
Weder in Balve noch bei der EM in Göteborg reitet Team-Olympiasiegerin Kristina Bröring-Sprehe (Dinklage), weil ihr Hengst Desperados verletzt ist. Dorothee Schneider (Framersheim) muss auf ihr Toppferd Showtime verzichten, kam im Grand Prix von Balve aber mit ihrem Zweitpferd Sammy Davis jr. auf Rang vier. Ein Platz im EM-Quartett scheint mit dem elfjährigen Hengst möglich.
SPRINGREITERINNEN: Einmal im Jahr gibt es einen eigenen Wettbewerb nur für Frauen. Während das ganze Jahr ohne Geschlechtertrennung geritten wird, bleiben die Damen bei der deutsche Meisterschaft der Springreiterinnen in einer zusätzlichen Prüfung unter sich - sie dürfen auf Wunsch aber auch bei den Männern mitreiten.
Die erste Wertungsprüfung der Damen gewann Kathrin Müller aus Arnsberg, die mit Cornetta die schnellste Null-Runde ritt. Zweite wurde Stephi de Boer aus Hagen mit Facebook vor Laura Klaphake (Steinfeld) mit Silverstone. In die beiden entscheidenden Runden am Samstag starten insgesamt acht Paare ohne Strafpunkt.