Thieme macht Triple bei Spring-Derby perfekt
Hamburg (dpa) - Andre Thieme hat sein Triple beim deutschen Spring-Derby perfekt gemacht. Zum dritten Mal nach 2007 und 2008 triumphierte der 36-jährige aus Plau am See in Hamburg.
Im Stechen der 82. Auflage setzte er sich gegen den bislang unbekannten Torben Köhlbrandt durch und holte sich das Blaue Band. Mit dem 16 Jahre alten Hengst Nacorde, der ihn auch bei seinen bisherigen Erfolgen in dem Traditionsspringen trug, blieb Thieme im entscheidenden Durchgang fehlerfrei, während Köhlbrandt mit Trenton zwei Fehlerpunkte wegen Zeitüberschreitung kassierte.
„Das war schon eine Menge Druck, der sich entladen hat“, sagte Thieme nach seinem Triumph, der ihm 35 000 Euro der Gesamtdotierung von 105 000 Euro einbrachte. „Schon vor Wochen habe nicht nur ich, sondern auch andere Nacorde in Höchstform gesehen.“ Zufrieden war auch der 31-jährige Köhlbrandt aus Ibbenbüren nach seinem bislang größten Erfolg: „Alles war super. Ich bin glücklich.“
Wie schwer der 1250 Meter lange Parcours mit seinen 17 Hindernissen ist, zeigte sich im Normalumlauf. Keiner der 39 Starter kam ohne Fehler durch. Thieme und Köhlbrandt waren die einzigen, die nur einen Abwurf hatten. Somit blieb es bei insgesamt 150 Null-Fehler-Ritten auf dem seit 1920 unveränderten Kurs.
Einige Favoriten mussten schon vor dem Derby ihre Hoffnungen begraben. Vorjahressieger Carsten-Otto Nagel aus Wedel hatte seinen Start wegen einer leichten Sehnenverletzung seines Pferdes Lex Lugar wenige Stunden vor Beginn abgesagt. Auch Ludger Beerbaum zog seine Meldung zurück. Sein 14 Jahre alter Hengst Coupe de Coeur hatte sich in den Prüfungen am Freitag und Samstag mehrmals geweigert, den drei Meter hohen Wall hinunterzusteigen.
Der 47 Jahre alte viermalige Olympiasieger konnte sich dafür mit dem zweiten Platz im Springen der Global Champions Tour trösten. Mit Chaman musste er sich im Stechen nur dem Schweden Rolf-Göran Bengtsson mit Casall geschlagen geben. Beerbaum kassierte 57 000 Euro aus der Gesamtdotierung von 285 000 Euro, der Olympia-Zweite Bengtsson nahm 95 000 Euro mit. Dritte wurde die Mannschaftsweltmeisterin Janne Friederike Meyer aus Schenefeld bei Hamburg mit Lambrasco.
Die Global Champions Tour ist die weltweit lukrativste Serie für Springreiter. Hamburg war die dritte von insgesamt zehn Stationen. Die Gesamtwertung ist mit 950 000 Euro dotiert.
Der Abschluss des 53. deutschen Dressur-Derbys litt unter zahlreichen Absagen. Im Finale mit Pferdewechsel fehlten unter anderem Qualifikationssieger Hubertus Schmidt (Borchen-Etteln). Profiteurin war unter anderem Kathleen Keller aus Harsefeld bei Buxtehude, die als Nachrückerin erstmals das Derby vor Anabel Balkenhol aus Rosendahl und der Norwegerin Lillann Jebsen gewann. Bestes Pferd war Balkenhols Rubins Royal. Die ganz großen Namen der Dressurszene hatten in der Hansestadt gefehlt. Die Top-Paare starteten bei dem für sie lukrativeren Turnier in München.