Wildes Pferd: Sprehe bändigt Desperados mit Mühe
Aachen (dpa) - Glücklich sah Kristina Sprehe nicht aus, als sie am Mittwochabend das Dressurstadion beim CHIO in Aachen verließ. Sechs Minuten lang hatte die 26-Jährige aus Dinklage im Grand Prix auf Desperados mehr gekämpft als ihn geritten.
„Er war richtig heiß“, sagte sie nach dem Comeback auf ihrem Top-Pferd. „Aber ich kenne das schon von ihm, wenn er lange nicht mehr dabei gewesen war.“
Zwei Stuten auf dem Abreiteplatz hatten den Zuchthengst noch mehr angestachelt. „Als die eine wegging, wollte er hinterher“, sagte sie. Dass Sprehe dennoch gewann, lag vor allem an ihrem Können.
Seit dem Olympia-Silber mit dem Team hatte sie Desperados nicht mehr im Freien vorgestellt. Das letzte Turnier bestritt sie in der Dortmunder Westfalenhalle im März. Das Weltcup-Finale in Göteborg verpasste sie im April wegen einer Verletzung von Desperados. Auch die deutschen Meisterschaften in Balve Anfang Juni ließ sie aus.
Nun das Comeback in Aachen. Wegen ihres Fehlens in Balve steht sie nicht im Team für den Nationenpreis, sondern bestreitet die weniger hoch dotierte CHIO-Prüfungsserie. „Man hat gesehen, dass er konditionell gut drauf ist“, meinte Bundestrainerin Monica Theodorescu. Für die EM im August in Herning ist Sprehe mit ihrem wilden Hengst in jedem Fall eine heiße Kandidatin.