Reporter- Scherz mit Khedira
Schwede versucht, Rückflugtickets zu verschenken.
Sotschi. Ludvig Holmberg von der Boulevard-Zeitung „Expressen“ wollte Fußball-Weltmeister Sami Khedira unbedingt noch schnell ein selbst angefertigtes Präsent überreichen. „Mein Name ist Ludwig, ich bin Journalist aus Schweden. Wenn Sie am Samstag gegen Schweden verlieren, geht’s bereits auf die Heimreise. Darum habe ich hier ein paar Bordkarten für Sie und Ihre Teamkollegen“, sagte Holmberg. Und dann folgte am Trainingsplatz dieser kurze Dialog.
Khedira: „Herzlichen Dank. Aber die brauchen wir nicht. Wir denken nur daran, dieses Spiel zu gewinnen. Das wird super schwer, aber wir wissen, dass wir eine starke Mannschaft haben. Wir sind überzeugt, dass wir das Spiel gewinnen werden.“
Holmberg: „Okay, dann kriegen Sie ihn vielleicht nach dem Spiel.“
Khedira: „Ich denke, wir brauchen ihn am 16. Juli.“
Das ist der Tag nach dem WM-Finale. Gegen Schweden ist es erst das zweite Gruppenspiel. Aber es könnte bei einer Niederlage schon das Aus für den Titelverteidiger bei der WM in Russland bedeuten.
Was Holmberg bei seiner Aktion aber wohl übersah: Das fiktive Ticket ist nicht für Samstagabend, 23.00 Uhr Ortszeit, also gleich nach dem Spiel ausgestellt, sondern für den 23.7. — acht Tage nach dem WM-Finale — ein kleines, misslungenes Detail.
Flug SK 2004 führt von Sotschi nach Berlin, für „Die Mannschaft“ von „Worldcup to Holiday“, also von der WM in den Urlaub. Als Verpflegung sind Speisen und „frei Weißbier an Bord“ ausgewiesen.
Holmberg sah seine Aktion gestern in der Interview-Zone nicht nur als Scherz an. Er glaubt fest an einen schwedischen Erfolg gegen den Titelverteidiger. „Wir haben alle das Spiel gegen Mexiko gesehen. Sie hatten große Probleme, die Deutschen. Sie werden nicht gewinnen am Samstag“, erzählte der „Expressen“-Reporter, als Khedira längst zum Training entschwunden war.
„Wir haben Italien in den Playoffs geschlagen. Wir haben Südkorea hier im ersten Spiel geschlagen. Wir gewinnen und gewinnen. Es ist verrückt.“ Es tue ihm schon auch leid für Deutschland: „Aber in vier Jahren gibt es ja wieder eine WM.“