Schaaf zehrt vom Bonus der Vergangenheit
Fans feiern nach dem 0:1 in Leverkusen trotzig Trainer und Mannschaft.
Leverkusen. Es war Zeit, Danke zu sagen. Thomas Schaaf war jedenfalls sichtlich gerührt, dass die rund 3000 aus Bremen mitgereisten Fans seine Mannschaft aber auch besonders ihn eine halbe Stunde nach Spielende frenetisch im Leverkusener Stadion feierten. Und das, obwohl die Hanseaten auch das zehnte Spiel in Folge nicht gewinnen konnten.
Bayer 04 Leverkusen siegte verdient mit 1:0 gegen Werder Bremen und riss die Hanseaten damit tief in den Abstiegskampf hinein. „Die Art und Weise, wie sie uns unterstützt haben, war großartig und einzigartig“, sagte Schaaf (Foto). Diese Treuebekundungen der Fans änderten aber nichts daran, dass seine Mannschaft zwar kämpferisch ordentlich agierte, aber in der Offensive an Harmlosigkeit kaum noch zu überbieten war. Es wird eng für Werder Bremen, das noch vor wenigen Jahren die gesamte Fußballrepublik mit schnellem und kreativem Flachpassspiel begeisterte und einer der großen Widersacher des FC Bayern war. Davon ist nichts übrig geblieben. Werder hat irgendwann den Anschluss verpasst. Die Zukunft des Trainers wird immer ungewisser. „Thomas Schaaf sitzt auch nächstes Wochenende bei uns auf der Bank. Unsere Marschroute ist, mit ihm die Saison zu Ende zu bringen. Und dann sehen wir weiter“, sagte Sportdirektor Thomas Eichin. Ein klares Bekenntnis zu Schaaf, dessen Vertrag erst Ende der kommenden Saison ausläuft, sieht anders aus.
Von derlei Problemen sind die Leverkusener weit entfernt. Stefan Kießling erzielte den entscheidenden Treffer per Elfmeter und stellte mit 22 Saisontreffern den Vereinsrekord von Ulf Kirsten ein. „Ich bin stolz, dass ich den Vereinsrekord eingestellt habe. Die Torjäger-Kanone bedeutet mir nicht so viel. Wichtiger ist, dass wir nächste Saison Champions League spielen“, sagte Kießling. Dieses Ziel hat Bayer trotz einer schwächeren Leistung gegen die Bremer nahezu erreicht.