Robin Dutt ist immer noch dabei, bei seinem neuen Arbeitgeber die Positionen abzustecken. Und das macht der neue Trainer ohne Rücksicht auf die Wortführer im Bayer-Team. Von Stefan Kießling ist kaum noch die Rede, im Mittelfeld hat Dutt auch seine eigenen Vorstellungen. „In einem Dreier-Mittelfeld wird es Simon Rolfes und Michael Ballack nicht gleichzeitig geben“, verkündet Dutt. Widerspruch zwecklos.

Schlechte Aussichten für Ballack, gegen Bremen in der Startelf zu stehen. Für den Trainer aber keineswegs eine Degradierung. „Wer für einen Champions-League-Klub wie Bayer Leverkusen spielt, für den ist es eine Ehre, auf der Bank sitzen zu dürfen.“ Michael Ballack hat sich dazu noch nicht geäußert, dass er es ähnlich sieht wie sein Trainer, ist aber auszuschließen. Weil die Situation zwischen dem Trainer und den (ehemaligen) Führungsspielern angespannt scheint, schiebt Robin Dutt nach: „Status quo ist, das Verhältnis zwischen Michael Ballack und mir könnte besser nicht sein.“

Robin Dutt versucht, trotz des Fehlstarts keine Zweifel aufkommen zu lassen. Trotz allem. Dass die Bayer-Abwehr nicht funktioniert, war in Dresden und Mainz zu beobachten. Gegen Werder wird „mit hoher Wahrscheinlichkeit“ (Dutt) erstmals der 19 Jahre alte Neuzugang Bernd Leno stehen. Der Junioren-Europameister aus Stuttgart bleibt bis zum 31. Dezember, ein großes Talent ohne Bundesligaeinsatz. „Er macht einen coolen Eindruck“, sagt Robin Dutt. „Bei mir steht die Leistungsfähigkeit über der Erfahrung.“ Der Trainer entscheidet. Und das sei „kommentarlos“ hinzunehmen.

Ein bemerkenswerter Auftritt von Robin Dutt.